Auguste Clape war es, der die Appellation Cornas auf der Weinlandkarte Frankreichs markiert hat, in dem er zeigte, daß aus der Syrah dort komplexe, langlebige Rotweine erzeugt werden können, die auf Augenhöhe mit bekannteren und berühmteren Weine der Nördlichen Rhône sind. Qualität stand für ihn immer an erster Stelle, wobei er Qualität auf ganz altmodische Weise interpretierte. Er vergärte die Trauben mit den Stielen, er benutzte alte Zementzisternen als Gärgefäße. Neues Holz war für seine Weine tabu. Er ließ sie in alten Holzfässern ausbauen. Dennoch erhielt sein Cornas von allen namhaften Kritikern der Welt hohe Belobigungen – zuletzt zwischen 97 und 98 Punkten. Für den Winzer Auguste Clape gab es nur zwei Qualitätskriterien: Granitboden und alte Reben. Sein Cornas kommt von bis zu 100 Jahren alten Rebstöcken. Für die Trauben von den jüngeren Rebstöcken hat er den Zweitwein „Renaissance“ geschaffen. Was seinen Ansprüchen nicht genügt, wird zu einfachem Côte du Rhône deklassiert.
Clape war der erste Winzer von Cornas, der seine Trauben selbst verarbeitete und den Wein unter eigenem Etikett abfüllte, statt die Trauben an Negoçiants zu verkaufen. Das war 1957 – zur damaligen Zeit eine revolutionäre Entscheidung und ein Signal für viele andere Winzer der Nördlichen Rhône, es ihm nachzutun. Heute besitzt die Domaine 8,9 Hektar Reben. Seit 1989 beziehungsweise 2002 sind Clapes Sohn Pierre-Marie und sein Enkel Olivier für die Weine zuständig. In Deutschland sind die Clape-Weine leider schwer zu finden, was wohl auch an den geringen Mengen liegt. Zwei Importeure: Wein-Visentin in Berlin und Gute Weine Lobenberg in Bremen.