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Clos des Lambrays an LVMH verkauft

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Paukenschlag im Burgund: Der Luxusgüter-Konzern LVMH übernimmt die höchst angesehene Domaine Clos des Lambrays in Morey Saint-Denis. Nach der Übernahme von Château Cheval Blanc und Château d’Yquem in Bordeaux investiert das börsennotierte Pariser Unternehmen, dessen Hauptaktionär Bernard Arnauld – nach Presseberichten der reichste Franzose – ist, damit zum ersten Mal im Burgund. Über den Preis wird offiziell Stillschweigen gewahrt. Aus Pariser Finanzkreisen wurde jedoch bekannt, dass eine erste Offerte in Höhe von 80 Millionen Euro von den Altbesitzern als zu niedrig abgelehnt worden sei. Der tatsächliche Kaufpreis liegt nach Schätzungen der französischen Tageszeitung Le Figaro um die 100 Millionen Euro.

Angesichts der Tatsache, dass der Weinbergsbesitz der Domaine nur 8,66 Hektar beträgt, erscheint dieser Kaufpreis astronomisch hoch. Er zeigt aber, dass die internationale Spekulation sich nach Bordeaux nun immer stärker aufs Burgund konzentriert und bereit ist, für das Renommé dieses Gebietes hohe Summen zu zahlen.

Der grösste Teil des Rebbesitzes der Domaine liegt im Clos des Lambrays selbst, der 1981 in den Rang eines Grand erhoben worden war. Bis auf ein paar Rebstöcke ist die Domaine Monolbesitzer der Lage. Mit Preisen zwischen 80 und 130 Euro ist der Clos des Lambrays einer der preiswertesten Grands Crus des Burgund, bedingt durch die vergleichsweise grosse Menge an Wein, die vom Fast-Monopolbesitzer in dieser Lage produziert wird (gemessen an den Grands Crus anderer Erzeuger, die häufig nur wenige Ar in einer Lage besitzen). Fachleute zweifeln allerdings, dass der Preis nach der Übernahme durch LVMH lange so niedrig bleiben wird. Sie rechnen mit einer Verdoppelung des Preises innerhalb kurzer Zeit.

Vorbesitzer der Domaine war ein Deutscher: der Koblenzer Unternehmer Günter Freund, dessen Firma in der Ausserwerbung und in der Stadtreklame tätig ist. Der begeisterte Weintrinker hatte die Domaine 1996 erworben, mit viel Geld saniert und so dafür gesorgt, dass die Qualität des Weins wieder auf das Niveau der benachbarten Grands Crus Bonnes Mares und Clos Saint-Denis gehoben wurde. Freund war 2010 gestorben. Die Familie hatte sich entschieden, den Besitz nicht weiterzuführen. Der bisherige Önologe Thierry Brouin wird laut Pressemitteilung der LVMH die Domaine weiterhin verwalten.

 

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