Der Gambero Rosso ist der einflussreichste Weinführer Italiens. Die 3 Gläser, die er vergibt, sind die Höchstwertung, die ein Wein bekommen kann. Ein Ritterschlag, nicht nur für den Wein, sondern auch für das Weingut. Es liegt in der Natur der Sache, dass nur herausragende Weine diese Höchstwertung erhalten können. Dass ein einfacher Chianti Classico mit 3 Gläsern bedacht wird, kommt selten vor. Denn in der Hierarchie stehen Riserva und Gran Selezione über ihm. Der Familie Cecchi ist das Kunststück mit dem 2019er Jahrgang ihres Chianti Classico dennoch gelungen. Cecchis „Storia di Famiglia“, lobten Autoren des Weinguides, ist „ein schlanker, eleganter Chianti Classico mit außergewöhnlicher Aromatik und unverkennbarer Terroirprägung“. Außerdem stellten sie „einen qualitativen Aufschwung aller Weine des Gutes“ fest.
Nach den 3 Gläsern jetzt eine Goldmedaille
Entsprechend stolz haben die Cecchi auf dieses Lob reagiert. „Unser Chianti Classico ist ein Sangiovese, der die Vergangenheit würdigt, in der Gegenwart Akzente setzt und ein Versprechen für die Zukunft darstellt“, schrieben sie seinerzeit in einer Pressemitteilung. Dieses Versprechen einzuhalten, bemühen sie sich seitdem mit aller Kraft. In den Folgejahren haben die Gran Selezione die 3 Gläser erhalten. Jetzt ist der Jahrgang 2022 des Chianti Classico „Storia della Famiglia“ auf dem Markt gekommen , und er ist aus ähnlichem Holz wie damals geschnitzt. Zwar war 2022 viel wärmer als 2019, doch ist der „Storia di Famiglia“ schon wieder dabei, in die oberen Ränge zu klettern. Gerade hat er bei Mundus Vini, dem vom Meininger Verlag ausgelobten internationalen Weinwettbewerb, eine Goldmedaille erhalten.
Aushängeschild für die Philosophie von Cecchi
Der Wein besticht mit einer intensiv rubinroten Farbe, den Aromen von roten Früchten und einem Hauch von mediterranen Gewürzen und Rosmarin. Am Gaumen präsentiert sich der Wein mit lebendigen Tanninen und einer klaren Frische, die ihn lange nachhallen lässt. Ein harmonischer, mineralischer Abgang vervollständigt das Erlebnis und macht deutlich, warum dieser Chianti Classico ein Aushängeschild für die Philosophie des Hauses Cecchi ist.
Balance zwischen Tradition und Moderne Der zweite spannende Sangiovese-Wein, mit dem Cecchi derzeit auf den Markt ist, stammt aus der jenseits der Classico-Zone gelegenen Hügelzone: die 2020er Chianti Riserva. Er enthält zusätzlich ein paar Anteile Canaiolo und Colorino, hat ein Jahr länger im Keller gereift und besitzt ebenfalls DOCG-Status. Auch er ein nobler Wein: Veilchen und Blaubeeren im Bouquet, am Gaumen muskulös, druckvoll mit lebendiger Säure und reifem, süßen Tannin. Auch dieser Wein spiegelt die Balance zwischen Tradition und Moderne gekonnt wider. Gefüllt und vinifiziert werden beide Weine in Castellina in Chianti, dem historischen Zentrum der DOCG-Region, wo das Weingut nicht nur das Terroir respektiert, sondern auch Nachhaltigkeit praktiziert. Der schonende Umgang mit Ressourcen und die kontinuierliche Erforschung der Rebsortencharakteristik stehen im Mittelpunkt der Arbeit von Cecchi. Im Einklang mit der Natur passt das Team seine Kellertechniken präzise an den Verlauf der Vegetation und den Jahrgang an.