Mehr als nur ein Snack: Cashew-Nüsse als Weinbegleiter – zu Weißweinen, eleganten Schaumweinen, leichten Rotweinen
Während klassische Kombinationen wie Käse und Wein seit Jahrhunderten etabliert sind, gewinnen Nüsse zunehmend an Bedeutung in der Weinbegleitung. Dabei sind Wein und Nüsse zwei Genussmittel, die seit Jahrhunderten Teil geselliger Abende und festlicher Tafeln sind. Doch während Mandeln, Walnüsse oder Pistazien regelmäßig mit Wein in Verbindung gebracht werden, führen Cashewnüsse ein eher stilles Dasein in der Welt der Weinbegleitung. Dabei verdienen sie es, im Rampenlicht zu stehen: Mit ihrer cremigen Textur, ihrer feinen Süße und ihrem mild-nussigen Geschmack sind sie ein überraschend vielseitiger Partner für viele Weinstile. Wer bereit ist, sich auf neue Geschmackskombinationen einzulassen, wird mit Cashews und Wein auf faszinierende Weise belohnt.
Mild, cremig, vielseitig
Cashewkerne stammen ursprünglich aus Brasilien, werden heute aber vor allem in Indien, Vietnam und Afrika angebaut. Im Vergleich zu anderen Nüssen sind Cashews relativ weich, haben eine leicht buttrige Textur und einen mild-nussigen Geschmack mit süßlicher Note. Sie enthalten weniger Fett als Walnüsse oder Macadamias, dafür aber viele ungesättigte Fettsäuren, Magnesium und Proteine. Ihre gesundheitlichen Vorteile – von Herzgesundheit über antioxidative Wirkung bis hin zur Blutzuckerregulierung – machen sie zu einem gesundheitlich wertvollen Genussmittel. Doch ihr geschmackliches Potenzial entfaltet sich besonders dann, wenn sie mit dem richtigen Wein kombiniert werden. Das dezente Aroma macht sie zu einem idealen Begleiter für eine breite Palette von Weinen, ohne dass sie deren Aromen überlagert.
Ideale Weine zu Cashew-Nüssen
Mandeln und Champagner sind ein Klassiker. Pistazien verlangen nach einem aromatischen Weißwein wie Gewürztraminer. Pekannüsse lieben Pinot Noir. Walnüsse brauchen kraftvolle Rote wie Syrah oder Merlot. Cashews hingegen sind am vielfältigsten kombinierbar. Sie begleiten Schaumweine und Weißweine, in gerösteter Form auch milde Rotweine. In Kombination mit Wein sind sie ein ernstzunehmender Partner. Das Einsatzspektrum reicht von frischen Weißweinen über elegante Schaumweine bis hin zu würzigen Rotweinen. Sie können bestimmte Noten im Wein hervorheben oder harmonisch ergänzen.
Chardonnay und andere cremige Weine. Ein cremiger, im Eichenfass ausgebauter Chardonnay bringt oft buttrige, vanillige und leicht nussige Noten mit sich – ideal, um mit dem feinen Cashewgeschmack zu verschmelzen. Die cremige Textur und ein gewisser Schmelz im Wein harmonieren hervorragend mit der samtigen Konsistenz der Cashew-Nuss. Gleiches gilt für alle anderen Weißweine, die einen biologischen Säureabbau durchgemacht habe. Das kann ein Pinot Gris (bzw. ein Grauburgunder) sein, ein Pouilly Fumé von der Loire, ein Viognier (von der Rhône oder aus Kalifornien), ein Blanco aus der spanischen Rioja oder die hochklassigen Schweizer Weißweine aus der Chasselas-Traube (Dézaley, Epesses, Saint-Saphorin, Calamin, Yvorne, Aigle).
Alles was prickelt und perlt: von Prosecco über Crémant bis hin zu Sekt. Einer der besten Einstiege in die Welt der Cashew-Wein-Paarungen ist der italienische Prosecco. Mit seinen frischen Aromen von Birne, Apfel und Melone und seiner leichten Perlage harmoniert er ausgezeichnet mit der buttrigen Cremigkeit von Cashew-Nüssen. Aber auch bei spanischem Cava, französischem Crémant und deutschen Burgundersekten knabbert es sich hervorragend mit den mild-nussigen Cashew-Kernen.
Portwein, Sherry und andere gespritete Weine. Gereifte, oft leicht oxidative Weine mit nussigen Noten im Aroma sind prädestiniert für die Kombination mit Cashew-Kernen. Ein trockener Amontillado-Sherry, ein halbtrockener Oloroso und die diskret-süßen Vintage-Ports verstärken die Nussaromen, besonders wenn getrockene Aprikosen, Feigen und anderes Trockenobst dazukommt. In Portugal und Spanien sind Nüsse ein klassischer Bestandteil zu jedem Glas gespriteter Weine.
Leichter Pinot Noir aus dem Burgund und Spätburgunder aus Deutschland. Wenn sie geröstet sind, werden Cashew-Nüsse zu einem guten Begleiter für deutschen Spätburgunder und leichten, französischen Pinot Noir. Das Aroma dieser Weine geht oft mit Würznoten von Zimt, Piment und Nelken einher. Die milde Würze des Weins ergänzt die Cashew perfekt – eine warme, erdige Kombination, ideal für lange Herbstabende.
Tipps für das perfekte Pairing
Natur oder gesalzen? Naturbelassene Cashews eignen sich hervorragend für feine Weißweine und Schaumweine. – siehe oben. Gesalzene Varianten profitieren von mineralischen oder spritzigen Weinen.
Geröstet oder roh? Geröstete Cashews entwickeln tiefere Aromen, die sich gut mit gereiften oder aromatischen Weinen vertragen. Roh belassen wirken sie filigraner – perfekt für zarte Weine mit floralen Noten.
Vorsicht bei starken Aromen: Weine mit starker Holznote oder kräftiger Tanninstruktur können die feine Cashew schnell überdecken. Besser eignen sich balancierte, nicht zu dominante Weine.
Würzige Cashews: neue Dimensionen für das Zusammenspiel
Die ungesalzene Cashew-Nuss ist die häufigste praktizierte Pairing-Variante in der Gastronomie. Sie bietet das größte kulinarische Potenzial. Es gibt aber auch Cashews, die mit Chili, Curry oder sogar mit Trüffelaroma aromatisiert sind. Sie eröffnen neue Spielräume in der Kombination mit Wein. So können Cashews beispielsweise auch zu einem Shiraz-Rotwein mit pfeffriger Note eine spannende Ergänzung sein. In der asiatischen Küche ist die Cashew-Nuss schon längst angekommen. Hähnchenbrust mit Cashew-Kernen aus dem Wok mit Chili, Kardamom, Aromapilzen, Austernsauce ist ein Speisekarten-Klassiker.








































































