Die Schäden an Weinbergen durch die verheerenden Buschfeuer in Australien sind offenbar relativ gering. Das genaue Ausmaß ist zwar noch nicht bezifferbar. Aber der staatliche Weinmarketing- und -kontrollverband Wine Australia spricht schon jetzt von „weniger als einem Prozent“ der gesamten Rebfläche des Kontinents. Das entspräche etwa 1400 Hektar. Die Weinproduktion Australiens werde, so der Verband, durch die Buschfeuer „wahrscheinlich wenig beeinflusst“, die Weinmenge läge „innerhalb der natürlichen, jahrgangsbedingten Schwankungsbreite“. Die schweren Spätfröste im September letzten Jahres und die kühlen Temperaturen während der Blüte-Periode haben die Weinmenge des Landes in 2020 mehr schrumpfen lassen als die Flammen.
In einzelnen Weinanbaugebieten sind die Schäden jedoch katastrophal. Am schlimmsten hat es die Adelaide Hills getroffen, eine 3300 Hektar grosse cool climate-Zone südöstlich der Hauptstadt des Bundesstaates Südaustralien. Dort sind etwa ein Drittel der Reben den Flammen zum Opfer gefallen. Schwer betroffen sind die Weingüter Tilbrooke Estate, Geoff Weaver, Vinteloper, Bird in Hand, aber auch Petaluma, Simon Tolley, Turon Wines, Barristers Block, New Era Vineyards und Henschke. Letzteres Weingut bezog ein Viertel seiner Trauben aus den Lenswood-Weinbergen in den Adelaide Hills. 90 Prozent der Reben dort sind verbrannt, darunter die ältesten Pinot Noir-Rebstöcke des Anbaugebiets (1983 von Tim Knappstein gepflanzt). Henschkes Weinberge im Eden Valley und im Barossa Valley sind nicht betroffen.
Derzeit wird untersucht, ob der Rauch, den die Buschfeuer verursacht haben, einen Einfluss auf die Traubenqualität hat. Resultate liegen noch nicht vor.