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Brora 14th 2015 Diageo Special Release vs. Brora Rare Malts 1972 22yo

Brora – der „Islay“-Whisky aus den Highlands! Die aktuellste Special-Release-Abfüllung trifft auf den Klassiker schlechthin: den 22-jährigen Rare Malts von 1972 mit 58,7%. Zwei total unterschiedliche Malts aus dieser stillgelegten Brennerei. Die Style-Veränderung ist über die Jahre, wie bei so vielen Destillerien, schon enorm.


Tasting Notes


Brora 37y 77-15 OB 14th Special Release 2015 2976btl - 50,4%Brora 37y 77-15 OB 14th Special Release 2015 2976btl – 50,4%
91

Farbe: Helles Gold
Nase: Cremig und gefühlt „hellgrün“ im ersten Moment. Salzig-süß mit Honig, Vanille, Wachs, Bienenwaben, Heu, trockenem Leder, viel frischen Limonen und grün-gelben Birnen in sahnigem Joghurt. Eine zarte Rauchnote, die nur schwach getorft ist, legt sich über die ebenso dezenten farmy notes.
Geschmack: Überraschend dünner Körper! Die Aromen aus der Nase gehen über in den Geschmack. Würzig-salzige Kräuter, Limonen, grüner Apfel, Vanille und Sahne. Zudem Noten von Heu, Asche, Wachs und Honig. Zum Finish hin dumpfer und fader werdend mit zart-trockenem Holz, noch mehr Leder (Pferdesattel) und Kartonage.
Finish: Lang mit grünen Noten, Kräutern, dumpfem Leder und etwas Holz. Süßer Honig, Vanille, cremige Sahne und torfiger Rauch in geringer Menge.
Bemerkung: Federführend ist durch die Bank die frische, cremige Limonenfrucht mit Vanille und Sahne.
91 Punkte (Nase: 91 / Geschmack: 92 / Finish: 91)


Brora 22y 72-95 OB Rare Malts Selection - 58,7%Brora 22y 72-95 OB Rare Malts Selection – 58,7%
96

Farbe: Helles Gold
Nase: Komplett anders als die Special Release! Rauchig, torfig und very farmy. Kohle, Asche, Motorenöl, heißer Asphalt, nasses Heu und tonnenweise Torfballen. Wachs, Tabak, Zigarrenkiste, Humidor und nur dezent-süße tropische Fruchtaromen, die sich ab und an mal durchzudrängen versuchen, jedoch rasch wieder untergeordnet werden. Eine der „dreckigsten“ Nasen überhaupt – genial!!!
Geschmack: Was für eine Power! Unglaublich dunkel, rauchig und „dreckig“ … auch hier im Geschmack wieder Unmengen von Torf, Kohlenrauch, Wachs und nur dezente Fruchtnoten, die mit Honig und Vanille unterlegt sind. Ein Geschmack, den man nicht mehr vergisst!!!
Finish: Unendlich lange Schleifen! Der Abgang spiegelt die Nase und den Geschmack komplett wider – Hammer! Ein absolut düsteres Teil voller Torf- und Teeraromen.
Bemerkung: Die Aromen haften gefühlt eine Woche lang am Gaumen … einfach nur geil!
96 Punkte (Nase: 95 / Geschmack: 97 / Finish: 96)


Mal wieder mit dem besten Dank nach Taiwan 😉 – Danke Carlos!


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Autor

Jens Priewe
Jens Priewe hat viele Jahre als Politik- und Wirtschaftsjournalist gearbeitet, bevor er auf das Thema Wein umsattelte. Er schreibt Kolumnen für den Feinschmecker und für das schweizerische Weinmagazin Merum. Für den Weinkenner, dessen Gesellschafter er ist, hat er seit der Gründung über 200 Artikel beigesteuert. Außerdem ist er Verfasser mehrerer erfolgreicher Weinbücher (u. a. „Wein – die grosse Schule“, „Grundkurs Wein“). Er stammt aus Schleswig-Holstein, lebt aber seit fast 40 Jahren in München.

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