Brexit führt zu Wein-Rezession in England

Der Brexit hat auch den Lon­do­ner Wein­han­del kalt erwischt. Durch den Absturz des bri­ti­schen Pfund Ster­ling um zeit­wei­se 11 Pro­zent wer­den alle kon­ti­nen­tal­eu­ro­päi­schen Wei­ne für die Eng­län­der deut­lich teu­rer. Vor allem der Bordeaux-Handel dürf­te unter den Fol­gen der Brexit-Entscheidung schwer lei­den. „Die En Primeur-Kampagne war nach Bekannt­ga­be der Ent­schei­dung schlag­ar­tig zu Ende“, berich­tet Jus­tin Gibbs von der Lon­do­ner Han­dels­platt­form Liv-Ex. „Aus eng­li­scher Sicht ist der 2015er Bor­deaux nun noch teu­rer, als er vor­her schon war.“

Aller­dings hat­te der Han­del sich vor­her schon gut mit den 2015ern ein­ge­deckt. Auf­fäl­lig war zudem, dass US-amerikanische Händ­ler und Händ­ler in Hong­kong nach dem leave-vote der Eng­län­der deut­lich ver­mehrt order­ten. Der als Fol­ge des Brexit schwä­cher notie­ren­de Euro ver­bil­ligt dage­gen die Impor­te in den Dol­lar­raum. Gibbs: „Dollar-Zahler nutz­ten die Situa­ti­on, um ihre Bestän­de auf­zu­sto­cken.“ Die­ser Effekt wur­de in Bor­deaux äus­serst posi­tiv gese­hen, bemü­hen sich die Châ­teau­be­sit­zer doch gera­de, das Ver­trau­en er ame­ri­ka­ni­schen Wein­trin­ker zurückzugewinnen.

Inge­samt herrscht in Eng­land Unsi­cher­heit über die künf­ti­ge Ent­wick­lung des Wein­mark­tes. Will Har­gro­ve vom Lon­do­ner Impor­teur Cor­ney & Bar­row glaubt: „Es wird Herbst wer­den, bis wir genau­er sehen, wel­che Kon­se­quen­zen das Votum für den Wein­han­del hat.“ Tat­sa­che ist, dass die gros­se Mehr­heit der Lon­do­ner Wein­händ­ler für einen Ver­bleib in der EU gestimmt hat­te. Lon­don ist der gröss­te Wein­han­dels­platz der Welt.

 

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