Bordeaux 2019: Groß, groß, best ever!

(©CIVB)
Bordeaux-Experte Thomas Boxberger hat den Jahrgang 2019 zunächst zu Hause, dann auf den Châteaux verkostet. Hier seine Bewertungen von 131 Weinen.

Trotz der inten­si­ven Han­dels­be­zie­hun­gen mit Chi­na blie­ben die Infek­ti­ons­zah­len mit dem Coro­na­vi­rus in der Regi­on Bor­deaux ver­hält­nis­mä­ßig gering. Unmit­tel­ba­re Fol­gen hat­ten aller­dings die Aus­wir­kun­gen der Reise- und Kon­takt­be­schrän­kun­gen im Früh­jahr 2020, denn die En-Primeur-Woche, zu der inter­na­tio­na­le Wein­jour­na­lis­ten und Impor­teu­re zu Hun­der­ten nach Bor­deaux rei­sen, muss­te abge­sagt wer­den. Für den bor­de­lai­ser Wein­han­del und die Châ­teaux ist die Sub­skrip­ti­on die wich­tigs­te Ein­nah­me­quel­le des Jah­res. Ohne die Ver­kos­tung des jun­gen Jahr­gangs ist es schwie­rig, Ver­käu­fe zu täti­gen. Es fehlt der Sti­mu­lus, in Wei­ne zu inves­tie­ren, die erst 2 Jah­re spä­ter aus­ge­lie­fert wer­den und von denen nie­mand genau weiß, wie gut sie in Wirk­lich­keit sind.

Ein Paukenschlag: Pontet-Canet mit 30 Prozent Preisabschlag

Auf Sei­ten der Ver­bän­de, etwa der Uni­on des Grands Crus Clas­sés de Bor­deaux (UGCB), arbei­te­te man fie­ber­haft an Lösun­gen. Ein­zel­ne Châ­teaux ver­schick­ten Fass­mus­ter an Jour­na­lis­ten und aus­ge­wähl­te Impor­teu­re. Nego­ci­ants stell­ten Mus­ter­lie­fe­run­gen für Markt­teil­neh­mer in aller Welt zusam­men, um anschlie­ßend vir­tu­el­le Ver­kos­tun­gen auf den ein­schlä­gi­gen Video­por­ta­len zu orga­ni­sie­ren. Der unbe­ding­te Wil­le, auf die­ses Jahr eine En-Primeur-Kampagne zu star­ten, war spür­bar, und tat­säch­lich erschie­nen Mit­te Mai die ers­ten Offer­ten der Châ­teaux. Eine der wich­tigs­ten Aktio­nen zu die­sem Zeit­punkt war die Sub­skrip­ti­ons­of­fer­te von Châ­teau Pontet-Canet, des­sen Besit­zer Alfred Tes­se­ron schon häu­fig durch eigen­wil­li­ge Initia­ti­ven auf­ge­fal­len ist. In die­sem Jahr bot er den 2019er Pontet-Canet zu einem uner­war­tet güns­ti­gen Preis an. James Suck­lings hat­te dem Wein 98-99 Punk­ten gege­ben, ande­re Bewer­tun­gen gab es noch nicht. Da die Kotie­rung um 30 Pro­zent nied­ri­ger lag als im Vor­jahr, war der Pontet-Canet im Hand­um­dre­hen aus­ver­kauft – eine Initi­al­zün­dung und zugleich eine Blau­pau­se für die gesam­te dies­jäh­ri­ge Kampagne.

…aber nicht alle Châteaux folgten dem Vorbild von Pontet-Canet

Im Juni erschie­nen wei­te­re Subskriptions-Angebote. Nach James Suck­ling kam Lisa-Perotti-Brown (für Robert Parker’s Wine Advo­ca­te) mit ähn­lich posi­ti­ven Bewer­tun­gen her­aus, gefolgt von Anto­nio Gal­lo­ni und Neal Mar­tin von Vinous, die eben­falls ein sehr hel­les Bild von dem Jahr­gang zeich­ne­ten. Unter nor­ma­len Bedin­gun­gen hät­ten wahr­schein­lich vie­le Châ­teaux die Prei­se erhöht. So aber folg­ten die meis­ten dem Vor­bild Pontet-Canet und mach­ten bei Preis Zuge­ständ­nis­se. Aber nicht alle. Auf L’Evangile in Pome­rol waren sich die Mit­ar­bei­ter um Jean-Pascale Vazart nach der Lese sicher, dass der 2019er der bes­te Wein sei, den das Pomerol-Weingut je erzeugt hat. Er wur­de ohne Preis­ab­schlag angeboten.

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Viele Zweitweine sind in 2019 erstklassig

Mit der Wie­der­öff­nung der Gren­zen am 15. Juni konn­ten Exper­ten die bes­ten 50 Wein­gü­ter direkt besu­chen. Nach den etwa 400 Echan­til­lons mit Fass­mus­tern, die ich nach Mann­heim geschickt bekom­men hat­te, fuhr ich vol­ler Erwar­tun­gen nach Bor­deaux. Und tat­säch­lich prä­sen­tier­ten sich vie­le Wei­ne bei der Ver­kos­tung auf dem Wein­gut noch­mal deut­lich bes­ser. Vie­le Châ­teaux haben den abso­lut bes­ten Wein ihrer Geschich­te erzeugt, ande­re zumin­dest einen der bes­ten Wei­ne. Die Rei­se nach Bor­deaux, bei der es dann nur noch um die bes­ten der Bes­ten ging, geriet zu einem Schau­lau­fen der Aus­nah­me­qua­li­tä­ten, das von gro­ßer Ver­blüf­fung, ja Begeis­te­rung beglei­tet war. Beson­ders her­vor­ste­chen konn­ten in die­sem Jahr die Zweit­wei­ne. Häu­fig erreich­ten sie ein Qua­li­täts­ni­veau, das an die Grands Vins aus einem mitt­le­ren bis guten Jahr her­an­reich­te. So schmeckt die Réser­ve de la Com­tesse von Pich­on Lal­an­de wie der Grand Vin aus einem guten, mitt­le­ren Jahr­gang – und kos­tet doch nur einen Bruch­teil dessen.

Heißer Sommer mit kleinen Abkühlungen

Geschmack­lich geprägt ist das Jahr 2019 von dem hei­ßen Som­mer. Aller­dings fiel wäh­rend der war­men Pha­se auch immer zur rich­ti­gen Zeit genü­gend Nie­der­schlag, so dass die teil­wei­se bereits rosi­nier­ten Bee­ren sich wie­der mit Was­ser auf­fül­len konn­ten und fri­sche Aro­men zurück­er­lang­ten. Bei Trau­ben­par­tien, die vor dem Regen geern­tet wur­den, kann man manch­mal Noten von Bana­nen­scha­len fest­stel­len, was auf die Trock­nung der Bee­ren­scha­len rück­schlie­ßen lässt. Ins­be­son­de­re küh­le Näch­te auch wäh­rend der hei­ßen Peri­ode sorg­ten dafür, dass die 2019er Bor­deaux eine bestechen­de Fri­sche auf­wei­sen, dazu die Kraft und Kon­zen­tra­ti­on eines war­men Jahr­gangs. Gekoch­te Aro­men oder man­geln­de Kom­ple­xi­tät, wie sie in hei­ßen Jahr­gän­gen oft­mals zu ver­zeich­nen sind, habe ich nicht fest­stel­len kön­nen. Viel­mehr herr­schen Prä­zi­si­on und dif­fe­ren­zier­te Aro­m­en­tie­fe vor.

Linkes Ufer: Pauillac diesmal ganz vorn

Am lin­ken Ufer ste­chen im Médoc und Haut-Médoc der alles über­ra­gen­de POTENSAC her­vor, gefolgt von SOCIANDO-MALLET, dem bes­ten d’AGASSAC aller Zei­ten und den sehr gelun­ge­nen Grands Crus LA LAGUNE und LA TOUR CARNET. In Saint-Estèphe sind die drei Spit­zen­gü­ter auf gewohnt hohem Niveau, wobei COS d’ESTOURNEL knapp die Nase vor MONTROSE und CALON-SÉGUR zu haben scheint. Auf LES ORMES DE PEZ ist der ver­mut­lich bis­lang bes­te Wein gelun­gen. Der mas­siv wuch­ti­ge CAPBERN über­rascht mit üppi­gen 15 Vol.% Alko­hol und über­trifft den gewohnt star­ken MEYNEY in die­sem Jahr deut­lich. In Pau­il­lac sind auf brei­ter Front her­vor­ra­gen­de Wei­ne gelun­gen, wodurch die­se Appel­la­ti­on einen beson­ders glanz­vol­len Jahr­gang prä­sen­tie­ren kann. Die bril­lan­ten Pre­miers Crus LATOUR und LAFITE-ROTHSCHILD über­strah­len alles mit einem jeweils per­fek­ten Wein, MOUTON-ROTHSCHILD kommt nicht ganz an den 2018er her­an. PICHON COMTESSE DE LALANDE ist einer der bes­ten Wei­ne aller Zei­ten gelun­gen, der durch sei­ne Tie­fe und Strahl­kraft den eben­falls über­ra­gen­den Nach­barn PICHON BARON knapp über­trifft. Der gran­dio­se LYNCH-BAGES besticht mit Wucht und Klas­se und dürf­te in Blind­pro­ben ger­ne als Mou­ton durch­ge­hen. CLERC-MILON, GRAND PUY LACOSTE und PONTET-CANET ste­hen auf einer Stu­fe mit den gro­ßen Zweit­wei­nen LES FORTS DE LATOUR und CARRUADES DE LAFITE. Über­ra­gend und extrem preis­wert sind die bei­den Nach­barn BATAILLEY und HAUT-BATAILLEY. Der Zweit­wein LE PETIT MOUTON ist auf dem Niveau eines guten Jahr­gangs des Grand Vin MOUTON-ROTHSCHILD, glei­ches gilt für die RÉSERVE von PICHON COMTESSE. Auf GRAND PUY DUCASSE ist der bes­te Wein ever gelungen.

St. Julien etwas besser als Margaux

In Saint-Julien konn­te ich den DUCRU-BEAUCAILLOU bedau­er­li­cher­wei­se nicht pro­bie­ren, der zeit­lo­se LÉOVILLE LAS CASES ist bereits jetzt ein Klas­si­ker, der dem direk­ten Nach­barn LATOUR wie aus dem Ei gepellt ähnelt, ein­fach per­fekt. LÉOVILLE-BARTON ist abso­lut geni­al und über­trifft LÉOVILLE-POYFERÉ unge­wöhn­lich deut­lich. TALBOT hat den bes­ten Wein der ver­gan­ge­nen 20 Jah­re im Kel­ler, und der LE PETIT LION ähnelt dem Grand Vin LÉOVILLE LAS CASES in ver­blüf­fen­der Wei­se. Der extrem preis­wer­te LANGOA-BARTON war bis­lang nur in 2005 auf die­sem qua­li­ta­ti­ven Niveau. Cha­peau! In Mar­gaux füh­ren wie gewohnt Châ­teau MARGAUX und PALMER, kom­men aber an die bes­ten Wei­ne aus Pau­il­lac und Saint-Julien nicht ganz her­an. RAUZAN-SÉGLA ist wie gewohnt gran­di­os gelun­gen, BRANE-CANTENAC konn­te einen der bes­ten Wei­ne über­haupt pro­du­zie­ren, KIRWAN und GISCOURS bril­lie­ren eben­so wie die Zweit­wei­ne ALTER EGO und PAVILLON ROUGE.

(©UGCB)

Durchweg herausragend: Pessac-Léognan

In Péssac-Léognan konn­te auf HAUT-BRION in rot und weiß glei­cher­ma­ßen die Höchst­be­wer­tung 100/100 ein­ge­fah­ren wer­den. Es sind Wei­ne von einer unglaub­li­chen Prä­zi­si­on und Fri­sche, die über Jahr­zehn­te bril­lie­ren wer­den. Ähn­li­ches gilt für LA MISSION HAUT-BRION, die sich sti­lis­tisch wie immer etwas von HAUT-BRION unter­schei­den. Wucht und Fül­le ste­hen hier etwas mehr im Vor­der­grund. Für alle Zweit­wei­ne der genann­ten Güter gilt auch hier:  Man soll­te sie sich nicht ent­ge­hen las­sen. Sie sind qua­li­ta­tiv auf dem Niveau eines guten Jahr­gangs der Grands Vins. Auf LES CARMES HAUT-BRION und HAUT-BAILLY sind unge­mein beein­dru­cken­de Rot­wei­ne gelun­gen, die sich knapp vor SMITH HAUT LAFITTE und PAPE-CLÉMENT plat­zie­ren. Die Weiß­wei­ne der bei­den letzt­ge­nann­ten sind gemein­sam mit dem Blanc der DOMAINE DE CHEVALIER von gro­ßer Lang­le­big­keit und beein­dru­cken­der Qua­li­tät. Auf LATOUR-MARTILLAC gelang mit dem neu­en Kel­lerei­ge­bäu­de auf Anhieb der bes­te Rot­wein aller Zei­ten. Neben den bes­ten Weiß­wei­nen aus Gra­ves konn­ten auch COS d’ESTOURNEL, AILE d’ARGENT und VALANDRAUD mit aus­ge­zeich­ne­ten Gewäch­sen aus ande­ren Gebie­ten brillieren.

Rechtes Ufer: Viele Châteaux haben den besten Wein ihrer Geschichte erzeugt

Am rech­ten Ufer über­ra­gen im Nor­den die Wei­ne der Fami­lie Mit­ja­vi­le DOMAINE DE CAMBES und ROC DE CAMBES. In Fron­sac sind es die Wei­ne der Fami­lie Guinau­deau GRAND VILLAGES, LES PERRIÈRES und LES CHAMPS LIBRES. Sie set­zen sich von CARLMAGNUS, LA DAUPHINE und MOULIN HAUT LAROQUE ab, obwohl auch die­se her­vor­ra­gend sind. Die alles über­strah­len­de Appel­la­ti­on am rech­ten Ufer ist in die­sem Jahr­gang Pome­rol: Hier sind Wei­ne von einer unglaub­li­chen Tie­fe und Inten­si­tät in Hül­le und Fül­le gelun­gen. Um den gran­dio­sen Pri­mus PÉTRUS auf dem Pla­teau von Pome­rol her­um sind auch auf allen direk­ten Nach­bar­gü­tern über­ra­gen­de Wei­ne gelun­gen. LA CONSEILLANTE, LAFLEUR, L’EVANGILE und VIEUX CHÂTEAU CERTAN sind alle­samt abso­lut per­fekt oder zumin­dest ganz nah an der Per­fek­ti­on, CERTAN DE MAY konn­te mit dem 2019er qua­li­ta­tiv eine neue Tür auf­sto­ßen und zu die­sem illus­tren Kreis auf­schlie­ßen. Auch LA FLEUR PÉTRUS ist über­ra­gend. Der gran­dio­se TROTANOY steht den Pétrus-Nachbarn in nichts nach, LE PIN konn­te ich nicht besu­chen. Knapp hin­ter die­ser Spit­zen­grup­pe beein­dru­cken LES PENSÉES DE LAFLEUR, ENCLOS TOURMALINE, FEYTIT-CLINET und LA VIOLETTE. Sie alle sind unglaub­lich gut gelun­gen, dazu die teil­wei­se extrem preis­wer­ten LE GAY, GUILLOT-CLAUZEL, LATOUR A POMEROL und der bes­te DOMAINE DE L’EGLISE. Der BLASON DE L’EVANGILE ist der bes­te Zweit­wein von Pome­rol und ran­giert auf dem Niveau eines Grand Vin von L’EVANGILE aus einem sehr guten Jahr.

St. Emilion: Figeac beeindruckt mehr als Cheval Blanc

Aus Saint-Emilion konn­te ich AUSONE lei­der nicht ver­kos­ten, aller­dings glau­be ich fest dar­an, dass die Jahr­gangs­cha­rak­te­ris­tik die­sem gro­ßen Ter­ro­ir sehr ent­ge­gen­kommt. Der CHEVAL BLANC wirk­te enorm abge­klärt und unge­wöhn­lich genuss­be­reit. Dies­mal konn­te der FIGEAC mit unglaub­li­cher Fri­sche, Jugend und Ener­gie deut­lich mehr beein­dru­cken. ANGÉLUS und PAVIE lie­gen mit nahe­zu per­fek­ten Wei­nen gleich­auf. Dabei konn­te der letzt­ge­nann­te erst­mals sein aus­ge­zeich­ne­tes Ter­ro­ir voll aus­spie­len, ohne dabei zu sehr auf Extrak­ti­on zu set­zen. Gleich­auf mit CHEVAL BLANC über­zeug­ten die gran­dio­sen CANON, LE DÔME und BÉLAIR-MONANGE, der über­ra­gen­de QUINTUS kata­pul­tier­te sich auf ein bis­lang nicht gekann­tes Niveau. Ganz groß sind auch TROPLONG-MONDOT, TERTRE-RÔTEBOEUF und PAVIE-MACQUIN, die sich qua­li­ta­tiv auf Pre­mier Grand Cru-Niveau plat­ziert haben. Neben einer brei­ten Front extrem gelun­ge­ner Wei­ne aus Saint-Emilion konn­ten sich die fol­gen­den noch beson­ders in Sze­ne set­zen: LES ASTÉRIES, BELLEFONT-BELCIER, CLOS FOURTET, TROTTEVIEILLE, VALANDRAUD, VIEUX CHÂTEAU MAZERAT, CROIX DE LABRIE und GRACIA.

 

Bordeaux 2019: Bewertungen

100 | LAFITE-ROTHSCHILD | LATOUR | Pau­il­lac | HAUT-BRION | HAUT-BRION BLANC | Péssac-Léognan | LA CONSEILLANTE | PÉTRUS | Pome­rol | LÉOVILLE LAS CASES | Saint-Julien

99-100 | TROTANOY | Pome­rol | FIGÉAC | Saint-Emilion

99 | L’EVANGILE | Pome­rol | ANGÉLUS | PAVIE | Saint-Emilion

98-100 | MOUTON-ROTHSCHILD | PICHON COMTESSE | Pau­il­lac | LA MISSION HAUT-BRION BLANC | Péssac-Léognan | VIEUX CHÂTEAU CERTAN | Pome­rol

98-99 | MARGAUX | PALMER | Mar­gaux | LA MISSION HAUT-BRION | Péssac-Léognan | QUINTUS | PICHON BARON | LYNCH-BAGES | Pau­il­lac | CANON | CHEVAL BLANC | LE DÔME | Saint-Emilion

97-99 | BÉLAIR-MONANGE | Saint-Emilion | COS D’ESTOURNEL | Saint-Estèphe

97-98 | LES CARMES HAUT-BRION | PAPE-CLÉMENT BLANC | HAUT-BAILLY | Péssac-Léognan | LA FLEUR PÉTRUS | Pome­rol | TROPLONG-MONDOT | Saint-Emilion | CALON-SÉGUR | MONTROSE | Saint-Estèphe | LÉOVILLE-BARTON | Saint-Julien

96-98 | TERTRE-RÔTEBOEUF | Saint-Emilion | RAUZAN-SÉGLA | Mar­gaux | SMITH HAUT LAFITTE BLANC | Péssac-Léognan | CERTAN DE MAY | Pome­rol | PAVIE-MACQUIN | Saint-Emilion

96-97 | COS D’ESTOURNEL BLANC | AILE D’ARGENT | VALANDRAUD | Bor­deaux blanc | BRANE-CANTENAC | Mar­gaux | PAPE-CLÉMENT ROUGE| SMITH HAUT LAFITTE ROUGE | Péssac-Léognan | L’ENCLOS TOURMALINE | FEYTIT-CLINET | PENSEES DE LAFLEUR | LA VIOLETTE | Pome­rol | LES ASTÉRIES | BELLEFONT-BELCIER | CLOS FOURTET | TROTTE VIEILLE | VALANDRAUD | VIEUX CHÂTEAU MAZERAT | CROIX DE LABRIE | GRACIA | Saint-Emilion

95-96 | ROC DE CAMBES | Bourg | PAVILLON ROUGE DU CHÂTEAU MARGAUX | Mar­gaux | CLERC-MILON | GRAND PUY LACOSTE | CARRUADES DE LAFITE-ROTHSCHILD | LES FORTS DE LATOUR | PONTET-CANET | Pau­il­lac | DOMAINE DE CHEVALIER BLANC | LA CLARTÉ DE HAUT-BRION | Péssac-Léognan | LE GAY | GUILLOT-CLAUZEL | LATOUR A POMEROL | Pome­rol | BEAUSÉJOUR DUFFAU LAGAROSSE | BELLEVUE | CANON-LA-GAFFELIÈRE | LE CARRÉ | LARCIS-DUCASSE | LAROQUE | LA MONDOTTE | AROMES DE PAVIE | PAVIE DECESSE | Saint-Emilion | LÉOVILLE-POYFERRÉ | TALBOT | Saint-Julien

94-96 | HAUT-BATAILLEY | Pau­il­lac | LATOUR-MARTILLAC ROUGE | Péssac-Léognan | DOMAINE DE L’EGLISE | BLASON DE L’EVANGILE | Pome­rol | TOUR SAINT CHRISTOPHE | BERLIQUET | Saint-Emilion | LES ORMES DE PEZ | Saint-Estèphe | BOURGNEUF | Pome­rol | BATAILLEY | Pau­il­lac

94-95 | LES PERRIÈRES | Bor­deaux | LES CHAMPS LIBRES | PAVILLON BLANC DU CHÂTEAU MARGAUX | Bor­deaux blanc | CHANTEGRIVE ‘CAROLINE’ | ELIXIR DU GRAND ENCLOS | Gra­ves blanc | GISCOURS | KIRWAN | ALTER EGO DE PALMER | Mar­gaux | POTENSAC | Médoc | DUHART-MILON | GRAND PUY DUCASSE | LE PETIT MOUTON DE MOUTON-ROTHSCHILD | PICHON COMTESSE RÉSERVE | Pau­il­lac | LE CLARENCE DE HAUT-BRION | LA CHAPELLE DE LA MISSION HAUT-BRION | CLÉMENTIN DE PAPE-CLÉMENT BLANC| Péssac-Léognan | NENIN | TAILLEFER | Pome­rol | CARILLON DE L’ANGÉLUS | BELLEVUE-MONDOTTE | PETIT CHEVAL | FLEUR CARDINALE | FOMBRAUGE | LAFORGE | MAGREZ-FOMBRAUGE | PEBY-FAUGERES | DE PRESSAC | QUINAULT L’ENCLOS | LA SERRE | Saint-Emilion | CAPBERN | Saint-Estèphe | LE PETIT LION DU MARQUIS DE LAS CASES | CLOS DU MARQUIS | LANGOA-BARTON | Saint-Julien

93-95 | SOCIANDO-MALLET | Haut-Médoc | D’ISSAN | Mar­gaux | D’ARMAILHAC | Pau­il­lac | LA GAFFELIÈRE | DRAGON DE QUINTUS | Saint-Emilion | BRANAIRE-DUCRU | Saint-Julien

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