Als erstes Château ist diesmal Gazin aus Pomerol mit seinem Preis für den Jahrgang 2012 herausgekommen. Er liegt bei 37 Euro pro Flasche (ex négoçiant). Das sind fünf Euro weniger als im schwachen Jahrgang 2011 und entspricht einem Minus 7 Prozent. Der moderate Preisrückgang ist insofern bemerkenswert, als 2012 als der wesentlich bessere Jahrgang gilt im Vergleich zu seinem Vorgänger. Aber die 2011er en primeur-Kampagne war ziemlich zäh gelaufen. Die Futures konnten nur schwer am Markt platziert werden, weil sie trotz moderaten Rückgangs immer noch als viel zu hoch empfunden wurden.
Auch die 2012er Futures liegen trotz des abermaligen Preisabschlags gegenüber den Blockbuster- Jahrgängen 2009 und 2010 um 35 Prozent über den 2008er Preisen – und damit auf einem Niveau, das ohne starke Nachfrage aus Fernost nicht gehalten werden kann. Ob Fernost aber den neuen Jahrgang aufnehmen wird, ist angesichts der augenblicklichen Wachstumsschwäche der chinesischen Wirtschaft und der instabilen politischen Lage in Korea fraglich.
Andere Châteaux halten derzeit noch mit ihren Preisen zurück. Es wird aber damit gerechnet, dass sie dieses Jahr früh mit ihren Offerten am Markt sein werden. Auf keinen Fall wollen sie, wie zuletzt bei der 2010er Kampagne, auf die Veröffentlichung der Bewertungen Parkers warten. Parker kommt mit seinen Bewertungen in der Regel erst in der zweiten Maihälfte heraus.
Erwartet wird, dass schon in dieser Woche weitere Châteaux ihre Preise mitteilen werden. Auch die Premiers wollen die Geduld des Marktes nicht übermässig beanspruchen. Dem Vernehmen nach wird diesmal Lafite der erste Premier sein, der sich outet.