Start WeinLeben Bob Dylans Ausflug in die Marken: der IGT Planet Waves

Bob Dylans Ausflug in die Marken: der IGT Planet Waves

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Bob Dylan, (c) Xavier Badosa

„Tell me what you’re gonna do, when your water turns to wine“, singt Bob Dylan in einem seiner Songs aus den 60ern. Tja, was kann man denn da bloß tun? Vielleicht anstoßen auf den 70. Geburtstag der rastlosen Folklegende in dieser Woche. Und sich darauf gleich noch eine Flasche des ihm gewidmeten Weins „Planet Waves“ genehmigen.

Bob Dylan, (c) Xavier Badosa

Seit 2004 produziert das mittelitalienische Weingut Fattoria Le Terrazze am Monte Conero nahe Ancona auf ausdrücklichen Wunsch von Dylan einen Rotwein. Der IGT Planet Waves, benannt nach dem 14. Album des „Song- and Danceman“, ist ein Montepulciano/Merlot-Verschnitt. Und der komme rund, fruchtig und geradezu zart daher, schmecke aber am Ende doch etwas zu glatt und kalkuliert. Meinte zumindest der Chefweinkritiker der New York Times. Musikalisch gesehen also mehr Madonna als Dylan. Nun ja, auch die 1974er-Platte „Planet Waves“ zählt nicht zu den herausragendsten Werken von Mr. Zimmermann – so sein bürgerlicher Name. Auch wenn manche Kenner meinen, sie würde zu Unrecht schmählich unterschätzt.

Für den Winzer Antonio Terni ging mit der Zusammenarbeit jedenfalls ein Traum in Erfüllung. „Seit ich 15 bin, habe ich alle Dylan-Konzerte in Europa verfolgt“, sagte er vor einigen Jahren gegenüber einer Nachrichtenagentur. Ruft man die Homepage des Weinguts auf (www.fattorialeterraze.it), ertönt Dylans „Sad-eyed lady of the lowlands“ in voller Länge. Immerhin 11:19 Minuten. Wer will, kann sich zu der einlullenden Gitarren-Mundharmonika-Weise durch die Produkte des Familienbetriebs klicken, den Besitzer des Weinguts im Dylan-T-Shirt bewundern oder Fotos der letzten Weinlese anschauen.

Ob Bob Dylan auch privat ausschließlich zum IGT Planet Waves greift, um seine Stimmbänder zu spülen, ist nicht bekannt. Seine Gesangskünste geben jedoch bis heute immer wieder Anlass zu Hohn und Spott: Seine Jünger schätzen die ausdrucksstarke, unverwechselbare knarzig-krächzige Stimme, Kritiker hören darin eher das Meckern einer Ziege. In den 60er Jahren, als Dylan zum Idol der amerikanischen Gegenkultur avancierte, schrieb das Time Magazin, seine Stimme klänge, als käme sie über die Mauern eines Tuberkulose-Sanatoriums. Die Qualität seiner Texte und Melodien ist indes unbestritten, der Rest ist eben Geschmackssache. Na, dann: Cheers, Mr. Zimmermann, and happy birthday to you!

Bob Dylans Homepage: www.bobdylan.com

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