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Blends – Old Blends und Pure Malt

Gute alte Blends auf dem heutigen Whiskymarkt zu finden, gestaltet sich mittlerweile fast so schwierig wie bei den Single Malts. Das es in den Nachkriegs-Jahrzehnten auch hier tolle Abfüllungen gab, wissen wir: Sie zu finden, vor allem die bezahlbaren Unbekannten, ist recht schwierig. Heute im Vergleich zwei rare Vertreter aus den 1950ern.


Tasting Notes


Usquaebach 15y ~1950er OB Pure Malt Oak cask – 43%
87

Farbe: Gold
Nase: Altes Sherryfass mit leicht unschönen Noten von Kleber, aber auch einer angenehmen Maggie-Würze. Jetzt kommt Leder und viel Karamell dazu, was mit süßem Honig abgerundet wird.
Geschmack: Runder und voller Geschmack von altem Sherry, eine schöne, salzige Würze mit Kräuternoten, Malz und Karamell sowie Honig und einer leichten Zuckersüße. Die Zunge wird leicht klebrig.
Finish: Mittellang – würzig mit aufkommendem Holzeinschlag. Der Abgang ist mit vielen Kräutern unterlegt. Dazu zart-bittere Mandel-Mokka-Aromen. Immer trockener und süßer werdend. Die klebrige Zunge bleibt!
87 Punkte (Nase: 85 / Geschmack: 88 / Finish: 87)


William Peel 32y 1952 OB Scotch Blend - 43%William Peel 32y 1952 OB Scotch Blend – 43%
87

Farbe: Altes Gold
Nase: Fruchtige Marmelade, Jam, Zitronenextrakt, Kakao, Schokolade, frische Minze, etwas Honig und eine dumpfe Würze. Aber auch Leder, Pappe, etwas staubige, alte Bücher und trockenes Holz. Stellenweise etwas fad, aber dann auch wieder frisch mit prickelndem Salz und Minze.
Geschmack: Dünne, filigrane Struktur mit unterlegter Parfumnote. Aufbauende Noten von Schokolade, herben Kräutern, würzigem Salz und etwas Pfeffer. Getrocknete Früchte, Leder, Holz und wieder dieses „Verstaubte“.
Finish: Mittellang und jetzt auch parfumfrei. Trockene Noten von Holz, Kakao, Leder, Pappe und etwas Honig bleiben auf der Zunge zurück. Keine Frische bzw. Frucht mehr vorhanden!
Bemerkung: Wenn zu Beginn des Geschmacks nur nicht diese Parfumnote wäre!
87 Punkte (Nase: 89 / Geschmack: 84 / Finish: 88)


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Autor

Jens Priewe
Jens Priewe
Jens Priewe hat viele Jahre als Politik- und Wirtschaftsjournalist gearbeitet, bevor er auf das Thema Wein umsattelte. Er schreibt Kolumnen für den Feinschmecker und für das schweizerische Weinmagazin Merum. Für den Weinkenner, dessen Gesellschafter er ist, hat er seit der Gründung über 200 Artikel beigesteuert. Außerdem ist er Verfasser mehrerer erfolgreicher Weinbücher (u. a. „Wein – die grosse Schule“, „Grundkurs Wein“). Er stammt aus Schleswig-Holstein, lebt aber seit fast 40 Jahren in München.

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