Start Shortnews Besorgnis wegen Einstieg von LVMH bei Clos des Lambrays

Besorgnis wegen Einstieg von LVMH bei Clos des Lambrays

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Die Übernahme der renommierten Domaine Clos des Lambrays durch den Luxusgüterkonzern LVMH hat unter den Winzern im Burgund große Besorgnis ausgelöst. „Ich glaube, viele Winzer betrachten die Übernahme als keine gute Sache“, erklärte Stéphane Magnien von der gleichnamigen Domaine in Morey-Saint-Denis. „Wir haben Sorge, dass unsere Weingüter in Zukunft nicht mehr von Winzern, sondern von Investoren geführt werden.“

Mit LVMH hatte im April ein institutioneller Investor im Burgund Fuß gefasst. Das börsennotierte Unternehmen hatte dem Vernehmen nach einen astronomisch hohen Kaufpreis für die nur 8,66 Hektar grosse Domaine gezahlt.

„Eine verstörende Entwicklung“, pflichtete Caroline Parent-Gros von der Domaine A.F. Gros in Pommard bei. „Der Preis für Rebland im Burgund ist durch den Deal nun so hoch gestiegen, dass er durch den Weinpreis nicht mehr finanziert werden kann.“ Und: „Weinberge scheinen heute Kunstwerke zu sein, nicht mehr Produktionsmittel.“

Tatsächlich wird in Londoner Händlerkreisen gemutmaßt, dass der Preis für die Weine von Clos des Lambrays sich schon in nächster Zukunft deutlich erhöhen wird.

Die französische Presse kommentiert: „Das Burgund ist Opfer seines eigenen Erfolgs geworden.“

Doch das ist nur die halbe Wahrheit. Ein entscheidender Grund für den Einstieg von institutionellen Investoren ist die hohe französische Erbschaftssteuer von 50 Prozent, die die Weitergabe von Weingütern von einer Generation an die nächste erschwert. „Unser Problem ist, dass wir schon in ein paar Jahren unsere Weingüter an Finanzgruppen verkaufen müssen, weil wir es uns einfach nicht leisten können, sie im Familienbesitz zu belassen…“ klagt Parent-Gros.

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