Der badische Winzer Bernhard Huber aus Malterdingen ist am Mittwoch im Alter von 55 Jahren gestorben. Er erlag einem Krebsleiden. Huber gehörte zu jenen Winzern, die weit über Baden hinaus bekannt waren. Vor allem mit seinen Grossen Gewächsen vom Spätburgunder hat er sich einen Namen gemacht. Sein Schloßberg GG und – mehr noch – seine Wildenstein Reserve spielen in einer eigenen Liga. Sie gehören zuden wenigen deutschen Spätburgundern, die man problemlos in eine Blindprobe von grossen französischen Burgundern stellen kann, ohne dass sie abfallen oder durch parfümierte Blumigkeit als deutsche Pinots auffallen.
Das Geheimnis der herausragenden Qualität von Hubers Spätburgundern ist in erster Linie in den Malterdinger Lagen zu suchen. Huber betonte gerne, dass dort schon im 13. Jahrhundert Spätburgunder-Trauben gepflanzt worden waren – nur wenig später als im Burgund. Die Sorte war damals als “Malterdinger” bekannt.
Allerdings besaß der gelernte Winzermeister durch seine häufigen Burgundreisen auch ein Fingerspitzengefühl für den Wein und die Sorte. So kultivierte er einen großen Teil seiner 26 Hektar Weinberge mit Pinot Noir-Klonen, die er aus dem Burgund bezog. In den restlichen Weinbergen finden sich Klone, die sein Vater nach dem Zweiten Weltkrieg gepflanzt hatte. Diese gehen vor allem in den Spätburgunder Alte Reben ein. Mit der Erzeugung von Lagenweinen hatte Huber erst 2004 begonnen.
Dass Hubers Spätburgunder zu den besten Deutschlands gehören, ist unbestritten. Nicht wenige Weinexperten und Tester hielten (und halten) sie für die besten. Auch weinkenner.de bekennt sich zu dieser Einschätzung. Wir haben die GG vom Bienenberg, der Sommerhalde und dem Schlossberg des Jahrgangs 2009 mit Höchstnoten versehen.
Wegen der starken Ausrichtung auf Spätburgunder ist manchmal übersehen worden, dass das Weingut auch hervorragende Selke und großartigen Weißburgunder erzeugt. Hubers Bienenberg GG vom Weißburgunder ist einer der unbekanntesten deutschen Top-Weine aus dieser Sorte.
Das Weingut wird nach dem Tod Hubers von dessen Ehefrau Barbara, Sohn Julian, Tochter Alina und deren Mann Martin Koch fortgeführt. Sie hatten bereits in den letzten Jahren eng mit dem Verstorbenen zusammengearbeitet. Julian Huber hat bereits in eigener Verantwortung hochklassige Spätburgunder-Weine und Sekte auf den Markt gebracht.