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Jens Priewe

Coche-Dury – Ist es dekadent, einen Wein für 1340 Euro zu trinken?

Im Hangar 7 des Flughafens Salzburg fand am letzten Sonntag eine historische Weinprobe statt: 35 Weine von Coche-Dury standen zur Verkostung. Soviele Flaschen des Kultwinzers aus dem Burgund hat noch Niemand in der Welt auf einmal zusammengebracht. Die Weine –überwiegend Weiße – sind extrem rar und teuer. Zwischenzeitlich wurde die Frage laut, ob es dekadent sei Weine zu trinken, die teilweise über 1000 Euro pro Flasche kosten. Die Antwort lautete: nein.

Mainzer Weinbörse: Erste Eindrücke von den 2009er Weinen

Die Mainzer Weinbörse ist das erste große Weinevent des Jahres in Deutschland. Auf ihr stellen die Mitglieder des Verbands Deutscher Prädikatsweingüter (VDP), des Eliteclubs deutscher Winzer, die Weine des neuen Jahrgangs 2009 vor. Ulrich Sautter, Verkostungsexperte der Zeitschrift FEINSCHMECKER, probierte zwei Tage lang die neuen Rieslinge, Weiß- und Grauburgunder. Dabei entdeckte er zwei neue Trends - und ein paar Weine, die aus der Masse der insgesamt 1300 Gewächse, die zur Verkostung bereit standen, herausragten.

2008 Großes Gewächs: Gemischte Gefühle

Die besten Weissweine tragen in Deutschland die Bezeichnung „Grosses Gewächs“. Sie werden nach strengen Vorschriften erzeugt. Die wichtigsten: Sie müssen trocken schmecken und Spätlese-Charakter haben. Jens Priewe hat 179 dieser Grossen Gewächse vom Riesling aus dem schwierigen Jahrgang 2008 probiert und bewertet. Sein Fazit: Nicht alle sind groß, aber die Besten sind Weltklasse.

Nachverkostet – 1988 Scheurebe Spätlese trocken

Dass ein Riesling alt werden kann, ist bekannt. Aber auch eine Scheurebe? Und dann noch eine trockene? Sie kann es. Nach über 20 Jahren präsentiert sich die trockene Spätlese vom Scheurebe-Spezialisten Pfeffingen aus der Mittelhaardt in blendender Verfassung: fein gereift, aber frisch.

August Kesselers famose 2007er Spätburgunder

2007 war ein großes Rotweinjahr in Deutschland. August Kesseler aus Assmannshausen im Rheingau hat Spätburgunder erzeugt, die mit ihrer modernen Stilistik manchen Verächter deutscher Rotweine bekehren könnten. Jens Priewe findet, dass sie zu den absoluten Tops in Deutschland gehören.

2007 Barbaresco – Angelo Gaja: sündhaft teuer, unverschämt gut

Angelo Gaja ist ein erfolgreicher und weltweit hoch geschätzter Weinproduzent. In Deutschland tut er sich allerdings schwer. Seine Weine sind vielen der hiesigen Piemont-Liebhaber einfach zu teuer. Wer Gaja nicht kennt und seine 2007er nicht probiert hat, wird sich schwerlich vom Gegenteil überzeugen lassen. Jens Priewe hat sie verkostet.

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Jens Priewe hat viele Jahre als Politik- und Wirtschaftsjournalist gearbeitet, bevor er auf das Thema Wein umsattelte. Er schreibt Kolumnen für den Feinschmecker und für das schweizerische Weinmagazin Merum. Für den Weinkenner, dessen Gesellschafter er ist, hat er seit der Gründung über 200 Artikel beigesteuert. Außerdem ist er Verfasser mehrerer erfolgreicher Weinbücher (u. a. „Wein – die grosse Schule“, „Grundkurs Wein“). Er stammt aus Schleswig-Holstein, lebt aber seit fast 40 Jahren in München.

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