Kritiker überschlagen sind in ihrer Begeisterung für die Großen Gewächse Rheinhessens aus dem Jahrgang 2009. Und tatsächlich hat dieser Jahrgang sowohl an der Rheinfront als auch im Wonnegau viele attraktive trockene Rieslinge hervorgebracht. Aber die große Klasse reduziert sich am Ende auf wenige Erzeuger, findet Jens Priewe.
“Ich bin vier Tage durch die Toskana gereist und habe viele der berühmten Rotweine probieren können. Der Zingari hat mir besonders gut gefallen: ein sehr angenehmer, fruchtiger, leicht zu trinkender Wein zu einem fairen Preis.”
Im Rheingau stellt der Jahrgang 2009 für die Liebhaber hochklassiger trockener Rieslinge (die dort „Erstes Gewächs und nicht „Großes Gewächs“ heißen) eine Herausforderung dar. Er hält nämlich neben einigen großartigen viele mittelmäßige und enttäuschende Weine bereit. Glücklich wird nur, wer auswählt. Jens Priewe hat versucht, die Spreu vom Weizen zu trennen.
Anfang September sind die Großen Gewächse des Jahrgangs 2009 auf den Markt gekommen: die trockenen Spitzenweine der VDP-Güter. Dem Jahrgang geht ein Ruf wie Donnerhall voraus – Bordeaux hat wohl mitgeholfen. Tatsächlich gibt es in 2009 viel Licht, aber auch viel Schatten. Weinkenner.de veröffentlicht ab heute in 5-tägigem Abstand die Probenotizen von Ulrich Sautter, Stephan Reinhardt und Jens Priewe. Den Beginn machen die Weine von der Mosel. Jens Priewe hat sie verkostet.
Die Finanzkrise hat Griechenlands Weingüter in Schwierigkeiten gebracht. Eine griechische Supermarktkette bietet hochwertige Weine mit Nachlässen von bis zu 40 Prozent an. Markus Stolz, in Athen lebender Griechenland-Experte, ist schockiert über diese Dumpingpreise. Er fürchtet, dass das mühsam aufgebaute Image griechischer Weine wieder kaputt gemacht wird.
„Bei meiner Weinauswahl bleibe ich sehr gerne bei deutschen Weinen. Der Black Print von Markus Schneider ist eine schöne bezahlbare dunkle Cuvee. Wer immer noch nicht an deutschen Rotwein glaubt, wird hier demütig“.
Die Jury des Deutschen Spätburgunderpreises hat den 2007er Rüdesheimer Berg Schlossberg von August Kesseler zum Regionalsieger Rheingau gewählt. Weinkenner.de hatte diesen Wein bereits im April vorgestellt und mit 94/100 Punkten bedacht. Damals war er noch am Markt erhältlich, jetzt nicht mehr.
„Schon seit Jahren gehöre ich zur treuen Kundschaft des Weinhofes Ehn am Wagramberg im Donauland. Ausgezeichnete Weine, die deutlich unter der 10-Euro-Grenze bleiben, aber weit teurer schmecken. Mein Favorit ist der 2009 Frührote Veltliner, ein leichter, frischer und höchst delikater Weißwein.“
Der in Berlin lebende englische Weinkritiker und Weinbuchautor Stuart Pigott hat 264 Flaschen eines Müller-Thurgau erzeugt, den es nur einmal geben wird. Das Besondere an dem Wein: Er soll sich auf Augenhöhe mit den Großen Gewächsen befinden, also den besten Weinen Deutschlands. Am kommenden Sonntag wird der Wein in Berlin präsentiert. Zu kaufen ist er allerdings nicht, nur zu probieren.
Markus Geigle ist studierter Wirtschaftsingenieur und Leiter des Geschäftsbereiches Wein bei der Firma Alpina im bayerischen Buchloe. Alpina wurde 1978 vom BMW-Veredler und Weinliebhaber Burkhard Bovensiepen gegründet. Der legendäre unterirdische Keller enthält rund eine Million Flaschen von knapp 3000 Erzeugern aus aller Welt. Bordeaux macht den mit Abstand größten Teil des Sortiments aus.
Michael Unger, ursprünglich im Kraftfahrzeugingenieurwesen tätig, hat die Weinhandlung Unger Weine im bayerischen Chiemgau 1993 gegründet und führt sie zusammen mit seinem jüngeren Bruder Wulf Unger, einem promovierten Betriebswirt. Bordeaux bildet den Schwerpunkt ihres Sortiments. Die beiden verfügen über beste Kontakte zu vielen Chateaux und besitzen genaue Kenntnisse über den Markt Bordeaux. In den unterirdischen Kellern ihres 2006 eingeweihten Firmengebäudes, einem neu errichteten Chiemgauer Bauernhaus an der Autobahnausfahrt der A 8 bei Aschau, lagert alles, was gut und teuer ist. In kleinerem Rahmen handeln die Gebrüder Unger auch mit hochwertigen Weinen aus Australien, Kalifornien, Spanien und Italien (www.ungerweine.de).