„Schon seit Jahren gehöre ich zur treuen Kundschaft des Weinhofes Ehn am Wagramberg im Donauland. Ausgezeichnete Weine, die deutlich unter der 10-Euro-Grenze bleiben, aber weit teurer schmecken. Mein Favorit ist der 2009 Frührote Veltliner, ein leichter, frischer und höchst delikater Weißwein.“
Der in Berlin lebende englische Weinkritiker und Weinbuchautor Stuart Pigott hat 264 Flaschen eines Müller-Thurgau erzeugt, den es nur einmal geben wird. Das Besondere an dem Wein: Er soll sich auf Augenhöhe mit den Großen Gewächsen befinden, also den besten Weinen Deutschlands. Am kommenden Sonntag wird der Wein in Berlin präsentiert. Zu kaufen ist er allerdings nicht, nur zu probieren.
Markus Geigle ist studierter Wirtschaftsingenieur und Leiter des Geschäftsbereiches Wein bei der Firma Alpina im bayerischen Buchloe. Alpina wurde 1978 vom BMW-Veredler und Weinliebhaber Burkhard Bovensiepen gegründet. Der legendäre unterirdische Keller enthält rund eine Million Flaschen von knapp 3000 Erzeugern aus aller Welt. Bordeaux macht den mit Abstand größten Teil des Sortiments aus.
Michael Unger, ursprünglich im Kraftfahrzeugingenieurwesen tätig, hat die Weinhandlung Unger Weine im bayerischen Chiemgau 1993 gegründet und führt sie zusammen mit seinem jüngeren Bruder Wulf Unger, einem promovierten Betriebswirt. Bordeaux bildet den Schwerpunkt ihres Sortiments. Die beiden verfügen über beste Kontakte zu vielen Chateaux und besitzen genaue Kenntnisse über den Markt Bordeaux. In den unterirdischen Kellern ihres 2006 eingeweihten Firmengebäudes, einem neu errichteten Chiemgauer Bauernhaus an der Autobahnausfahrt der A 8 bei Aschau, lagert alles, was gut und teuer ist. In kleinerem Rahmen handeln die Gebrüder Unger auch mit hochwertigen Weinen aus Australien, Kalifornien, Spanien und Italien (www.ungerweine.de).
Peer Dörpinghaus ist einer von zwei Geschäftsführern der C&D Weinhandelsgesellschaft in Köln. Aus einer Winzer- und Gastronomenfamilie von der Ahr stammend, war er schon früh im Weingeschäft tätig. Die C&D wurde 1994 gegründet, seit 1995 ist sie im Primeur-Geschäft tätig. Das Sortiment der Firma ist groß. Es umfasst über tausend Positionen. Bordeaux ist der Schwerpunkt, wobei C&D auch ganze Keller aufkauft und entsprechend gereifte Jahrgänge anbieten kann. Aber auch Italien, Spanien, Deutschland und Übersee nehmen eine gewichtige Position im Sortiment ein. Dörpinghaus, der regelmäßig an den Primeur-Verkostungen in Bordeaux teilnimmt und ein aktiver Blogger ist, hat die Firma zu einem Pionier im Onlinehandel gemacht (www.c-und-d.de).
Um den Alkoholmissbrauch einzudämmen, hat die puritanisch orientierte Regierung des US-Bundesstaats Pennsylvania probehalber zwei Weinautomaten aufstellen lassen. Dort kann Wein kaufen, wer sich elektronisch ausweisen kann und nüchtern ist. Um Letzteres zu überprüfen, müssen die Kunden ins Röhrchen blasen, bevor sie ihre Kreditkarte in den Schlitz stecken.
Martin Kössler ist ein Weinhändler mit Ecken und Kanten. Er trägt seine Meinungen und Ansichten sehr dezidiert vor. Nicht immer finden diese Zustimmung von Kollegen und Weinliebhabern. Das stört ihn wenig. Er schwimmt gerne gegen den Strom, und manchmal ist er damit besser gefahren als die, die mit dem Mainstream schwimmen. Das Sortiment seiner Nürnberger Weinhandlung ist frankreich- und kalifornienlastig, wobei er sich im Süden Frankreichs – wo er einen Großteil des Jahres lebt – besonders gut auskennt. Er führt zahlreiche Weine von dort, die der breiten Öffentlichkeit kaum bekannt sind, unter Eingeweihten dagegen stillschweigend höchste Wertschätzung genießen. Auch Deutschland ist in den letzten Jahren zu einem Schwerpunkt geworden (www.weinhalle.de).
Andreas Brensing hat Philosophie und Germanistik studiert. Während seines Studiums hat er unter anderem als Koch gejobbt und ist so in Berührung mit dem Wein gekommen. Seit 2006 ist er Geschäftsführer des Kölner Weinkellers, der zur REWE-Gruppe gehört. In dem 13 Meter unter der Erde befindlichen Gewölbekeller lagern rund 150 000 Flaschen. Frankreich bildet den Schwerpunkt, wobei sich das Sortiment keineswegs nur auf Bordeaux beschränkt. Viele hervorragende Weine kommen auch von der Loire, aus dem Elsass, aus Südfrankreich. Den zweiten Sortiments-Schwerpunkt bildet mittlerweile Deutschland. Eine starke Stellung haben auch Italien und Spanien. Rund 20 Prozent seines Umsatzes macht der Kölner Weinkenner mittlerweile mit seinem Online-Shop, den Brensing perfektioniert und zu einem state-of-the-art-Tool gemacht hat (www.koelner-weinkeller.de).
Thomas Boxberger-von Schaabner gehört zu den kenntnisreichsten und best informierten Weinfachhändlern Deutschlands. Sein Wissen beschränkt sich nicht nur auf Frankreich und Deutschland, jene beiden Weinnationen, die den Schwerpunkt des 50 000-Flaschen Sortiments seiner Firma Extraprima in Mannheim ausmachen. Spanien, Italien, Österreich sind ebenso präsent, und zwar nicht nur mit den immer gleichen bekannten Namen, sondern vor allem mit Newcomern und Aufsteigern - also den Stars von morgen. Thomas Boxberger-von Schaabner, der nach dem Abitur eine Kochlehre dem Mathematikstudium vorzog, ist einer, der seine Weine streng nach Qualität und Preiswürdigkeit aussucht. Namen sind Schall und Rauch. Seine Vorliebe gilt - zumindest bei den Roten - Bordeaux. Mit 16 trank er zum ersten Mal einen Wein aus dieser Region, mit 18 seinen ersten Chateau Margaux. Heute sind seine Verkostungsnotizen und seine kritischen Kommentare in der gesamten Gemeinde der Bordeauxtrinker hoch geschätzt (www.extraprima-weinversand.de).
Sauvignon blanc ist Neuseelands Erfolgswein Nummer Eins. Er steht für 62 Prozent der Weinproduktion des Landes. Doch nicht alles, was in dem fernöstlichen Inselreich erzeugt wird, verkauft sich derzeit auch - zumindest nicht mit Gewinn. Nun hat Neuseelands Regierung ein 12 Millionen Dollar schweres Forschungsprogramm aufgelegt, um nach Wegen zu suchen, den Stil des Sauvignon blanc zu modifizieren: Weg von den aggressiven „Katzenpipi“-Aromen, hin zu weicheren, süßen Fruchtaromen. Im Visier: der chinesische Markt.
Bernd Kreis, Mitgesellschafter der Weinhandlung Kreis & Krämer in Stuttgart, ist ein alter Hase im Weingeschäft. Der ausgebildete Hotelfachmann war Sommelier in den Restaurants Bareiss in Baiersbronn und Wielandshöhe in Stuttgart. 1992 wurde er zum besten Sommelier Deutschlands, später zum besten Sommelier Europas gewählt. 1993 kürte ihn der Gault Millau zum Sommelier des Jahres. Drei Jahre danach machte er sich mit einer Weinhandlung in Stuttgart selbstständig. Heute dirigiert er zwei Ladengeschäfte in Stuttgart und einen Online-Shop. Der Schwerpunkt des Sortiments liegt bei deutschen Weinen. Das Bordeaux-Sortiment konzentriert sich auf einige wenig bekannte, aber hochwertige Chateaux zu moderaten Preisen.
Matthias Hilse, Gründer und Geschäftsführer der Weinhandlung Aux Fins Gourmets im reihnhessischen Bodenheim, ist der französische Weinbotschafter in Deutschland. Er hat sich praktisch ganz auf Spitzenweine aus Frankreich verlegt, speziell Bordeaux, Rhône, Languedoc und Roussillon. Die Angebotstiefe der einzelnen Regionen ist enorm. Allein aus der Region Bordeaux bietet Hilse fast 800 Weine aus dem 2009er Jahrgang in Subskription an, vom einfachen Bordeaux génerique bis zum Premier Grand Cru Classé (www.aux-fins-gourmets.de).