Hawaii hat seinen Ironman, der Rheingau den Rieslingman. Am 19. Juni 2011 um 9 Uhr fällt am Hafen von Rüdesheim am Rhein der Startschuss zum 3. Rheingauer Triathlon. Und dieses mal schwimmt, radelt und läuft die amtierende Deutsche Weinkönigin Mandy Großgarten von der Nahe samt ihrer zwei Weinprinzessinnen Katja Bohnert und Melanie Unsleber mit. Rieslingman 2011 könnte also eine Frau werden.
Ex-Premiere-Chef Gerhard Kofler hat für 40 000 Euro die einzige Salmanazar-Flasche Ornellaia des Jahrgangs 2008 ersteigert - ein stolzer Preis für 9 Liter Wein (im Bild mit seiner Frau Christiane zu Salm). Doch die Flasche ist mit einem Kupferdrahtgeflecht von Rebecca Horn umrankt, einer der international renommiertesten deutschen Gegenwarts-Künstlerinnen. So gesehen, war der Erwerb der Flasche billig. Außerdem diente der Erlös der Auktion dem Ankauf neuer Kunstwerke für die Berliner Nationalgalerie.
Weine von Mosel, Saar und Ruwer sind stark im Trend. Hubertus Scheid aus Trier, ausgezeichnet mit der Weinkarte des Jahres 2011 im Gault Millau, erklärt uns den Hintergund.
Hoch prämierte, teure Weine aus Italien liegen derzeit wie Blei in den Regalen. Warum? Weil viele Basisweine inzwischen von so hoher Qualität sind, dass Konsumenten keinen Grund sehen, mehr als nötig auszugeben. Einer dieser Weine ist der Tellus. Kein Terroirwein, aber so gut, dass man fast glauben könnte, es sei einer.
Wenn bekannte Rotweinwinzer einen Roséwein machen, fällt dieser fast immer schwer aus und ist mit einer leichten Restsüße ausgestattet. Wenn Erwin Tinhof, der Blaufränkisch-Spezialist aus dem österreichischen Burgenland, einen Rosé keltert, wird das Gegenteil daraus: ein trockener, leichter Wein. Und zwar ein ganz vorzüglicher. Genau das Richtige für dieses beängstigend schöne, warme Frühjahr.
Apulien ist derzeit unschlagbar: Keine andere Region bietet seine Weine so günstig an wie die Region am Stiefelabsatz Italiens. Und das Beste ist: Die Weine sind eigenständig, authentisch und ohne den (in der Toskana so häufig anzutreffenden) Drang mehr darzustellen, als sie sind. Die Salice Salentino Riserva ist für alle diejenigen gemacht, die ein bisschen mehr Wein wollen, ohne mehr auszugeben.
Bei den einen mag es Furcht vor der anstehenden Geldentwertung sein, bei den anderen Langeweile oder tatsächlich tiefe Liebe zum Wein. Fakt ist, dass immer mehr Promis aus aller Welt in Weingüter investieren oder in ihrer Freizeit selbst im Weinberg stehen und ihre Reben pflegen. Der französische Schauspieler Gérard Depardieu hat es auch getan: Er ist Winzer.
Am schlimmsten haben die Spätfröste am 4. Mai das Weinbaugebiet Franken getroffen. Ersten Schätzungen zufolge muss mit 50 Prozent Schaden gerechnet werden. Ludwig Knoll vom Weingut Am Stein in Würzburg hat sogar 80 Prozent der Ernte verloren: „Mir blutet das Herz.“ Das Lachen ist ihm und seiner Frau Sandra inzwischen vergangen, ebenso wie Horst Kolesch (Juliusspital), Wolfgang Luckert (Zehnthof), Reimund Stumpf (Bickel-Stumpf) und Peter Helmberger (Castell). Jens Priewe hat mit ihnen gesprochen.
In der Online-Ausgabe der Neuen Zürcher Zeitung erschien ein bemerkenswerter Artikel, der sich teilweise sehr kritisch mit dem Bordeaux-Jahrgang 2010 auseinander setzt. Autor ist Philipp Schwander, erster und einziger Master of Wine in der Schweiz und einer der fundiertesten Bordeaux-Kenner Europas.
Während ganz Deutschland nach Riesling dürstet, hält sich das Verlangen nach Gutedel in engen Grenzen. Doch es gibt eine kleine Liebhabergemeinde, die diesen Wein hartnäckig gegen jede Geringschätzung verteidigt. Sie sitzt vor allem im Markgräfler Land, dem Hauptanbaugebiet in Deutschland. Beim Gutedel-Cup, der kürzlich in Freiburg stattfand, standen 136 Weine dieser Sorte auf dem Prüfstand, Weinkenner.de veröffentlicht die Bestenliste.
Yellow Tail ist die erfolgreichste Weinmarke Australiens. Weltweit werden Knapp 150 Millionen Flaschen abgesetzt. Das lebensfrohe, bunte Design, der moderate Preis (4,99 Euro) und ein perfektes, auf junge Weintrinker abzielendes Marketing beschert dem Australier auch in Deutschland zweistellige Zuwachsraten. Weinkenner.de-Mitarbeiter Andreas Bühl, 28 Jahre alt, hat fünf Yellows mit Freunden getrunken. Jens Priewe, ein bisschen älter, hat sie nachverkostet. Lesen Sie, wie beider Urteil ausfällt.