Reisen zum Wein ist ein neuer Trend in Europa. Viele Menschen sind der vollen Meeresstrände satt. Sie zieht es ins Landesinnerere, dahin, wo Reben wachsen. Wo gut getrunken und gut gegessen wird. Wo es ruhig und beschaulich ist. Wo imposante Landschaften zu bestaunen sind. Önotourismus lautet das Stichwort.
Die Deutsche Weinstrasse: beliebtestes Ausflugsziel
Weinlandschaften übten wegen ihrer Schönheit schon immer einen großen Reiz auf die Menschen aus. Meist sind es liebliche Hügellandschaften, in denen Reben wachsen. „Bacchus amat colles“ wussten schon die alten Römer: „Bacchus liebt die Hügel.“ Bleiben wir zunächst in Deutschland. Wer die Deutsche Weinstrasse von Bad Dürkheim nach Schweigen-Rechtenbach an der französischen Grenze abfährt, fährt am Fuße des Pfälzer Walds entlang, wo die Hügel sanft zur Waldgrenze ansteigen und fast lückenlos mit Reben bestanden sind, unterbrochen nur von malerischen Dörfern mit viel Fachwerk und zahllosen Weinschänken, in denen man in geselliger Runde die besten Rieslinge der Pfalz probieren kann. Oder die Badische Weinstraße, an der Städte wie Baden-Baden, Lahr, Offenburg, Freiburg und Breisgau liegen. Allein der Kaiserstuhl mit seinen an asiatische Reisterrassen erinnernden Weinbergen ist eine Reise wert, zum Beispiel im offenen Cabrio. Und sollte es – was selten vorkommt – dort mal regnen, kann man, statt ins Casino nach Baden-Baden zu gehen, auch mit Online Casino Spiele im Hotelzimmer für Unterhaltung sorgen. Einen Anzug braucht man dazu nicht, sondern nur eine gute Internetverbindung.
Rheingau, Mosel, Franken, Sachsen – sie alle haben ihre Attraktionen
Überhaupt Deutschland: Die Schönheit des Landes erschließt sich auch und besonders in seinen Weinanbaugebieten.
- Der Rheingau mit Schloß Johannisberg, von dessen Terrasse man einen erhabenen Blick über Rhein und Riesling-Weinberge hat.
- Die Mosel mit ihren spektakulären Steillagen.
- Das malerische Städtchen Iphofen im Frankenland mit seinem von alten Handwerkerhäusern umstandenen Marktplatz.
- Das sächsische Staatsweingut Schloß Wackerbarth inmitten von gepflegten Gärten und sonnenbeschienenen Rebterrassen, die auf die Elbe herabblicken.
In Frankreich locken die Loire und Bordeaux
Auch das Ausland zeigt sich oft von seiner besten Seite in den Weinanbaugebieten. Legendär ist die Loire mit ihren klassizistischen oder barocken Schlossanlagen. Bordeaux, das sich die Hauptstadt des Weins nennt, ist ebenfalls ein Muss für jeden, der auf den Spuren des Weins reist. Die weiter nördlich liegenden Weinberge geben zwar einige der besten Rotweine der Welt, sind aber, wie ein Kritiker mal schrieb, optisch „von erhabener Langeweile“. Quirlig geht es dagegen in der Stadt selbst zu, vor allem in der neu eröffneten Cité de Vin, wo man alles, was das Anbaugebiet hervorbringt, glasweise verkosten kann, von billig bis teuer – meist Letzteres.
Toskana und Piemont – das sind die Pfunde, mit denen Italien wuchert
Die Toskana ist das Sehnsuchtsziel für Weinreisende schlechthin. Sie lieben das helle Licht, die sanften Hügel, die mittelalterlichen Dörfer und Castelli – und den Wein natürlich. Im Herbst machen sich die Weinfreunde dann auf ins Piemont, wo die Täler sich mit Herbstnebel füllen, so dass nur noch die Kirchturmspitzen aus der Nebeldecke herausragen. Es ist Trüffelzeit. Durch die Gassen und Gässchen der Dörfer wabert der Duft von geschmortem Fleisch und der weißen Alba-Knolle, während in den Gläsern granatroter Barolo und Barbaresco funkeln. Im Frühjahr und Sommer lockt die windumtoste griechische Insel Santorin Tausende von Besuchern an, vor allem Kreuzfahrer. Dort wachsen die Reben in schwarzem Vulkansand in Bodennestern. Aus ihren Trauben entsteht der Assyrtiko, einer der besten Weißweine der Welt.
Auch Spanien und Portugal haben ihre Anziehungspunkte
Spanien bietet gleich mehrere Reiseziele. Im Priorat im Hinterland von Barcelona wachsen in 800 Meter Höhe auf grauen Schieferböden hochfeine Rotweine aus Cariñena- und Garnacha-Trauben, die in den zahlreichen kleinen Cellers der Dörfer zu Milchlamm oder Pilzen gereicht werden, je nach Saison. Auch die Rioja ist ein Anziehungspunkt für Weintouristen. Viele der Restaurants in der Altstadt von Haro, dem Mittelpunkt des Anbaugebietes, sind Tapa-Bars, in denen man die edlen Tempranillo-Weine zu leckeren Eierspeisen und Gemüsepasteten isst. Weiter westlich um die Stadt Vigo am Atlantik liegt Rias Baixas, Spaniens Weißwein- und Austern-Metropole. Was die Reisenden abends machen, ist klar. Portugals größte Wein-Attraktion ist das Douro-Tal bei Porto. Mit seinen terrassierten, steil zum Fluss abfallenden Hängen ist es eine der eindruckvollsten Weinlandschaften der Welt.