Freitag, Oktober 11, 2024
9.9 C
München
spot_img

Ardbeg-Originalabfüllungen aus 2002 – „OLD“ TEN vs. 17yo

Alte Standard-Ardbegs aus dem Abfülljahr 2002: heute der „OLD“ TEN (auf dem Markt von 2000 bis 2009) und der 17yo (von 1997 bis 2004) im Tasting. Vergleiche zu heutigen Abfüllungen gestalten sich als schwierig – waren die Pre-Glenmorangie-Malts besser? Oder nur anders?


Tasting Notes


Ardbeg 10y 92-02 OB TEN (L220) - 46%Ardbeg 10y 92-02 OB TEN (L220) – 46%
88

Farbe: Weißwein
Nase: Zitronen und Limonen, mit maritimen Aromen versehen. Dazu torfiges Malz, Getreide sowie Anklänge von Vanille und eine Handvoll Honig. Im Hintergrund dezent etwas Leder (Fußball).
Geschmack: Süße, cremige Zitrone mit viel Honig, Torf, rauchigem Malz, grünem Apfel, Hopfen, Sardellen und einer Sellerienote. Cayennepfeffer und weiße Pfefferkörner wirbeln das Mundgefühl auf, bevor Anklänge von trockenen Kräutern den Abgang einläuten.
Finish: Mittellang – mit viel pfeffriger Würze, Zitronenextrakt, Leder, ganz zartem Holz und einer geballten Ladung Torf.
Bemerkung: Toller, fetter Geschmack!
88 Punkte (Nase: 87 / Geschmack: 89 / Finish: 87)


Ardbeg 17y 85-02 OB 17 (L220) – 40%
88

Farbe: Blasses Gold
Nase: Weich und grün! Grüner Apfel, Avocado-Mus, Tee, viel rauchiges Leder, etwas Vanille und der Duft von saftig-grünen Baumblättern. Die Zitronenaromen laufen eher untergeordnet, und der Rauch/Torf wird durch fruchtig-frische Aromen gedeckelt.
Geschmack: Sehr weich, cremig und rund. Limonen, Butter, Sahne und eine medizinisch-maritime Würze mit viel Pfeffer, rauchigem Torf und zart bitteren Holzaromen. Auch hier kristallisieren sich Noten von getrockneten Kräutern und Brennnesseln gegen Ende des Geschmacks heraus.
Finish: Mittellang mit zart bitterem Holz, das stetig zunimmt. Gepaart mit getrockneten Kräutern, Leder, Malz; ein torfig-trockenes Mundgefühl bleibt auf der Zunge zurück.
88 Punkte (Nase: 89 / Geschmack: 88 / Finish: 86)


Fazit: Beide Standards liegen qualitativ recht nahe zusammen. Der Altersunterschied kann in diesem Fall nicht punkten. Dieser TEN aus dem Jahr 2002 ist klasse und auch schon etwas anders als die aktuelle Version.


- Anzeige -spot_img
- Anzeige -spot_img

Autor

Jens Priewe
Jens Priewe
Jens Priewe hat viele Jahre als Politik- und Wirtschaftsjournalist gearbeitet, bevor er auf das Thema Wein umsattelte. Er schreibt Kolumnen für den Feinschmecker und für das schweizerische Weinmagazin Merum. Für den Weinkenner, dessen Gesellschafter er ist, hat er seit der Gründung über 200 Artikel beigesteuert. Außerdem ist er Verfasser mehrerer erfolgreicher Weinbücher (u. a. „Wein – die grosse Schule“, „Grundkurs Wein“). Er stammt aus Schleswig-Holstein, lebt aber seit fast 40 Jahren in München.

Must know

- Anzeige -spot_img

Ähnliche Artikel

- Anzeige -spot_img