“Apocalypse now” in Chablis, Beaujolais, Cognac, Madiran

Schwar­zes Wochen­en­de in Frank­reich: Am Frei­tag letz­ter Woche hat ein ver­hee­ren­der Hagel­schlag den Süden der Appel­la­ti­on Chab­lis heim­ge­sucht. Betrof­fen sind vor allem die Ort­schaf­ten Cour­gis, Pré­hy, und Chi­chée, in denen sich meh­re­re Pre­miers und Grands Crus befin­den. Hagel­kör­ner von der Grö­ße von Tischtennis-Bällen türm­ten sich bis zu 50 Zen­ti­me­ter hoch in den Wein­ber­gen auf. Die Reb­stö­cke sind ohne Blät­ter und Frucht­an­satz. „Die Schä­den sind sehr, sehr groß“, berich­tet Fré­dé­ric Gue­guen, Prä­si­dent der Win­zer­ver­ei­ni­gung von Chab­lis. „Einen Hagel sol­cher Inten­si­tät haben wir seit 15 Jah­ren nicht mehr erlebt.“

Die Kala­mi­tät wiegt umso schwe­rer, als Chab­lis bereits Mit­te Mai von einem schwe­ren Hagel­sturm getrof­fen wur­de, der etwa ein Drit­tel der Wein­ber­ge zer­stört hat­te. Und Ende April hat­te ein schwe­rer Frost das Anbau­ge­biet heim­ge­sucht. Rund zehn Pro­zent der jun­gen Trie­be waren erfro­ren. Die genaue Bilanz des jet­zi­gen Hagels steht noch aus. Die Ern­te 2016 wird auf jeden Fall sehr klein aus­fal­len. Da bei vie­len Reb­stö­cken auch das Holz beschä­digt ist, wird der Hagel auch Aus­wir­kun­gen auf den Jahr­gang 2017 haben. Die fran­zö­si­sche Tages­zei­tung Le Figa­ro sprach von „Apo­ca­lyp­se Now“.

Eben­falls am Frei­tag zogen schwe­re Hagel­stür­me über die Cha­ren­te, die Hei­mat des Cognac. Meh­re­re tau­send Hekt­ar sei­en schwer getrof­fen wor­den, vor allen in der Gran­de Cham­pa­gne und in der Peti­te Cham­pa­gne, den bei­den pres­ti­ge­träch­tigs­ten Tei­len der Appel­la­ti­on, heisst es aus dem Bureau Natio­nal Inter­pro­fes­si­on­nel du Cognac.

Am Sams­tag zog der Hagel dann wei­ter ins Beu­jo­a­lis, wo vor allem der Nor­den schwer in Mit­lei­den­schaft gezo­gen wur­de. Zehn bis 15 Pro­zent der Appel­la­ti­on Chi­rou­bles sei­en zer­stört, berich­tet Le Figa­ro. Eini­ge Win­zer hät­ten ihre gan­ze Ern­te 2016 ver­lo­ren. Glei­ches gilt für die Anbau­ge­biet von Madiran und Pache­renc im Süd­west Frankreichs.

Kommentar hinzufügen

Antwort schreiben