Amarone-Erzeuger Quintarelli gestorben

Der Amarone-Erzeuger Giu­sep­pe Quin­tar­el­li ist ges­tern 85jährig in sei­nem Wein­gut in Negrar bei Vero­na nach lan­ger Krank­heit gestor­ben. Er ver­stand sich zeit­le­bens als bäu­er­li­cher Win­zer und galt als der letz­te Tra­di­tio­na­list sei­nes Faches. Quin­tar­el­lis Ama­ro­ne ragen in jeder Hin­sicht her­aus – qua­li­ta­tiv und preis­lich. Sie kom­men erst nach 12 Jah­ren und damit als die letz­ten des jewei­li­gen Jahr­gangs auf den Markt (die Riser­va sogar noch spä­ter). Sein Val­po­li­cel­la clas­si­co Supe­rio­re, der bes­ser ist als die meis­ten Ama­ro­ne ande­rer Pro­du­zen­ten, bleibt zehn Jah­re im Kel­ler, bevor er frei­ge­ge­ben wird. Trotz der lan­gen Lage­rung (zeit­wei­se im Holz­fass, zeit­wei­se in Stahl­tanks, zu einem klei­nen Teil auch in Glas­bal­lons) zei­gen Quin­tar­el­lis Wei­ne neben ihrer Fül­le und Opu­lenz eine unge­wöhn­li­che Fri­sche. Auch ihre Alte­rungs­fä­hig­keit ist legen­där. Jahr­gän­ge wie 1980 und 1983 trin­ken sich heu­te wie gros­se Bur­gun­der. Quin­tar­el­li war vor allem Win­zer, der jeden Tag mit eige­nen Füs­sen in sei­nen Wein­ber­gen (12 Hekt­ar) stand und sei­ne Reben genau kann­te. In den letz­ten Jah­ren hat er sich alters­be­dingt zurück­zie­hen müs­sen und die täg­li­che Arbeit sei­ner Toch­ter Fio­rel­la anver­traut. Als bera­ten­der Öno­lo­ge steht ihr Rober­to Fer­ra­ri­ni zur Sei­te (der auch Wein­gü­ter wie Alle­g­ri­ni und Cos­ta Cal­da betreut). In den letz­ten Jah­ren war USA der gröss­te Absatz­markt für Quintarelli-Weine. Sie wur­den von den ame­ri­ka­ni­schen Wein­kri­ti­kern mit bis zu 98/100 Punk­ten bewer­tet. In Deutsch­land gibt es der­zeit kei­nen regel­mäs­si­gen Quintarelli-Importeur mehr. Ein gros­ser Teil der Quintarelli- Wei­ne geht direkt vom Wein­gut an Privatkunden.

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