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Alte Small-Batch-Abfüllungen von Cadenhead: Benrochmach vs. Imperial

Cadenhead wartet mit einigen Produktserien auf wie z.B. der Authentic Collection, Closed Distilleries, Chairman’s Stock, Cadenhead’s 46% Range oder der Small-Batch-Reihe. Aus dieser Small-Batch-Reihe haben wir heute nun zwei brandneue Abfüllungen aus dem Bourbonfass im Glas: der 38yo Benromach-Glenlivet von 1976 mit 52,9% und der 37yo Imperial-Glenlivet von 1977 mit 53,5%.

Die Firma William Cadenhead ist Schottlands ältester unabhängiger Abfüller, wurde bereits 1842 in Aberdeen gegründet und ist seit Anfang der Siebzigerjahre im Besitz von J. & A. Mitchell (Springbank). Weitere Details zur Historie und den Produktreihen findet ihr hier.

Tasting Notes


Benromach-Glenlivet 38y 76-15 Cad Small Batch Bourbon cask – 52,9%
89

Farbe: Blasses Gold
Nase: Ölig und grasig-frisch mit leicht dumpf-fruchtigen Aromen von Quittenmarmelade und Jam. Ebenso Noten von Leder und Vanilleschoten sowie ein metallischer Geruch von Blechdosen.
Geschmack: Orangen – Grand Marnier, dazu Rauch, eine sich aufbauende Mineralität und herbe Kräuter. Im Beipack süßer Honig mit gespickter Grapefruit. Zum Finish hin immer „grüner“ werdend, mit rauchigem Holz im Übergang.
Finish: Lang – fruchtig-herb und erfrischend mit Lemon und Grapefruit, Kräutern, Honig und intensivem Rauch. Mit Noten von tropischen Früchten und Chinagras sowie etwas Kakao endend.
89 Punkte (Nase: 89 / Geschmack: 91 / Finish: 88)


Imperial-Glenlivet 37y 77-15 Cad Small Batch Bourbon cask 204btl – 53,5%Imperial-Glenlivet 37y 77-15 Cad Small Batch Bourbon cask 204btl – 53,5%
89

Farbe: Strohgelb
Nase: Fruchtgummi, gelbe Birnen und Äpfel sowie Mirabellen mit zarter Würze und etwas Salz versehen. Nasser Pappkarton, Leder, Zitronenextrakt und immer salziger werdend. Vanillearomen mit einem Schuss Honig ergänzen die doch eher unspektakuläre Nase.
Geschmack: Wow, direkt schon um Klassen besser als die Nase. Cremig-dick mit viel Mineralität versehen. Herbe und süße Fruchtnoten im Wechselspiel mit malziger Vanille, Kräutern, Pfefferminze, Leder und Papier. Etwas gekünstelt und immer süßer und rauchiger werdend hin zum Finish.
Finish: Kurz bis maximal mittellang– wieder etwas unerwartend nach diesem Geschmack. Viel salziger Rauch mit zarten Holznoten, aber auch erdig mit Mandeln und dunklen Kirschen (Amaretto). Gut integriertes Holz, Leder und Schokoladenoten bleiben auf der Zunge zurück.
Bemerkung: Ein Chamäleon! Alle Teilbereiche komplett anders.
89 Punkte (Nase: 86 / Geschmack: 91 / Finish: 89)


Preislich liegen beide bei etwa 300 Euro!


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Autor

Jens Priewe
Jens Priewe
Jens Priewe hat viele Jahre als Politik- und Wirtschaftsjournalist gearbeitet, bevor er auf das Thema Wein umsattelte. Er schreibt Kolumnen für den Feinschmecker und für das schweizerische Weinmagazin Merum. Für den Weinkenner, dessen Gesellschafter er ist, hat er seit der Gründung über 200 Artikel beigesteuert. Außerdem ist er Verfasser mehrerer erfolgreicher Weinbücher (u. a. „Wein – die grosse Schule“, „Grundkurs Wein“). Er stammt aus Schleswig-Holstein, lebt aber seit fast 40 Jahren in München.

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