Die Wurzeln der Familie Lageder ins Weingeschäft reichen bald 200 Jahre zurück. Spätestens seit der fünften Generation ist der Betrieb ein Vorreiter in Sachen Weinkultur in Südtirol und darüber hinaus.
Avantgarde in Sachen Qualität
Bereits in den 1970er Jahren setzten Alois Lageder IV und sein Schwager Luis von Dellemann auf niedrigere Erträge, naturnahen An- und schonenden Ausbau ihrer Weine, also deutlich vor der Südtiroler Qualitätsrevolution, deren Beginn man auf das Ende der 1980er Jahre datieren kann.
Pioniere der Biodynamie
Unter der Führung von Alois Lageder IV wächst das Gut mit seinem Sitz in Margreid im Südtiroler Unterland auf 55 Hektar. Für Südtiroler Maßstäbe ein Riese, ist es zugleich auch ein Riese in Sachen Innovation und Renommee. Die gutseigenen Rebflächen werden zunehmend nach den Regeln der Biodynamie nach Rudolf Steiner bearbeitet, also unter Verzicht auf synthetische Dünger und Pflanzenschutzmittel und weit darüberhinaus. „Wir betrachten einen landwirtschaftlichen Betrieb, auch einen Weinberg, als lebendigen Organismus. Dahinter verbirgt sich ein komplexes Ökosystem, das als Mikrokosmos in Zusammenhang mit dem Makrokosmos steht“, erklärt Alois Lageder IV. „Indem wir die Rhythmen und Zyklen der Natur, also kosmische Einflüsse wie jene der Sonne, des Mondes oder der Gestirne berücksichtigen, nutzen wir ihre Kräfte für uns. Auf diese Weise arbeiten wir mit und nicht gegen die Natur.“
80 Partnerbetriebe
Aus biodynamischer Landwirtschaft stammen zum großen Teil die Trauben für die Linie „Kompositionen“ und vollständig die für die Linie „Meisterwerke“; zu letzteren gehören auch der legendäre Chardonnay „LÖWENGANG“ und der Cabernet „COR RÖMIGBERG“.
Die Klassiker-Linie mit Rebsortenweinen, gleichsam der Einstieg in die Welt der Lageder-Weine, keltert das Gut aus Trauben von rund 80 Partnerbetrieben, die biologisch arbeiten bzw. sich auf dem Weg dorthin befinden.
Wegweisender Weinkeller
Wegweisend ist auch der Neubau des Kellers im Jahr 1995. Mit Fokus auf nachhaltiger Bauweise und erneuerbaren Energien, ist er ein Vorreitermodell in Südtirol und darüber hinaus. „Wir verzichten auf fossile Energieträger und setzen auf Solaranlage, Wasser und Geothermie“, beschreibt Alois Lageder das Projekt. „Zielsetzung war, durch Einsatz von modernster Technik und Innovation, die Trauben so naturnah wie möglich zu keltern.“
Ganzheitlicher Blick
Der ganzheitliche Blick der Lageders reicht immer weiter über das Weingut selbst hinaus. 2016 steigt Clemens Alois Lageder in die Führung ein, nachdem er Soziologie und Geschichte und danach Weinbau und Kellerwirtschaft studiert hatte. Ihm liegt die (Bio-)Diversität seiner Heimat besonders am Herzen. „Wir wollen Fauna und Flora in ihrer Vielfalt erleben und leben lassen“, erklärt er. Inmitten der Weinreben wurde der „Grandorto“ angelegt, ein Garten für Gemüse, Obst und Kräuter. „Der Küchenchef unseres biologisch-zertifizierten Restaurants Paradeis findet hier Inspiration für seine Gerichte“, fährt Clemens fort. „Unserem Ziel eines natürlichen Kreislaufs kommen wir auch damit ein großes Stück näher.“
Kühe im Weinberg
Ganzheitlichem Denken entspringt auch das Projekt „Transhumanz“. Seit einigen Jahren bringt ein Vinschgauer Bauer und Käser im Winter Kühe und Kälber statt in den Stall ins Weingut Lageder, wo sie aufgrund des wärmeren Klimas auch in den Herbst- und Wintermonaten ausreichend Futter finden. „Die Tiere im Weinberg helfen dabei, die Monokultur aufzubrechen und Vielfalt zu schaffen“.
Eine Vielfalt, die sich in den Weinen von Lageder widerspiegelt und die sich stetig weiterentwickelt.
Ausgewählte Lageder-Weine für die warme Jahreszeit
Paket „Sommer
2019 PINOT GRIGIO
Ein kleiner Teil wurde als ganze Trauben mit Schalen und Stängel vergoren. Fein-fruchtige Nase nach Melone und gelbem Steinobst, Gewürznoten. Im Geschmack trocken und balanciert. Zu Fisch, Meeresfrüchten und hellem Fleisch mit Sauce. 12 Euro.
2019 CHARDONNAY
Dezent fruchtig-würzig im Duft (Zitrus, gelbe Früchte), geradlinig, saftig und mit Gripp am Gaumen. Zu Pasta mit hellem Fleisch und gegrilltem (Süßwasser-)Fisch. 11 Euro.
2019 LAGREIN ROSÉ
Intensive Farbe, Aromen von Beeren und mineralische Anklänge verbinden sich mit einem weichen und zugleich belebenden Geschmack und das bei leichten 11 Prozent Alkohol. Zu kalter Sommerküche mit Salat, Schinken und Käse. 11 Euro.
Zu bestellen unter www.weine.de/lageder-sommer-paket.html
Paket „Bio“
2018 PORER Pinot Grigio
Von biodynamisch kultivierten Reben, die im Südtiroler Unterland auf kalkigen Böden stehen. Ein Teil der Trauben wurde sofort abgepresst, ein weiterer Teil blieb für 15 Stunden in Kontakt mit den Schalen und wiederum ein anderer Teil hatte rund ein Jahr Kontakt mit Stängeln und Schalen. Das Ergebnis ist ein komplexer, geschmeidiger Wein mit Tiefgang. Zu feiner Küche mit Fisch und hellem Fleisch. 18,60 Euro.
2018 GAUN Chardonnay
Die Chardonnay-Reben stehen auf einem kalkigen Schuttkegel in Margreid, den Alois Lageder III bereits 1934 zusammen mit dem Gutshaus erworben hatte. Der Wein vergärt mit den weinbergseigenen Hefen und wird zum Teil im Stahl und zum Teil im Holzfass ausgebaut. Zu fruchtigen Aromen kommen Gewürz und Holznoten, kraftvoll aber nicht schwer im Geschmack, passt der Wein neben Fisch und Geflügel auch zu würzigem Weichkäse. 17,50 Euro.
2018 AL PASSO DEL LEONE bianco
Eine animierende Cuvée aus Müller Thurgau, Grauburgunder, Moscato Giallo und Gewürztraminer, deren Anteile von Ernte zu Ernte variieren können. Zu leichter Sommerküche mit Salaten. 13,40 Euro.
Zu bestellen unter www.weine.de/lageder-bio-paket.html
Alternativ sind die Weine von Alois Lageder auch erhältlich bei Lobenbergs gute-weine.de!