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Allgäuer GenussMacher

Eine große Idee wächst und trägt Früchte

Zum vierten Mal vergab Michael Weiß den Meckatzer Löwen an Menschen, die Genusskultur leben und pflegen.

Michael Weiß ist ein Genussmensch. Und er definiert das Thema sehr umfassend. „Ich plädiere für einen offenen Genussbegriff“, sagt er im Gespräch mit dem weinkenner. Sein Genuss-Horizont reicht weit über seine feine Brauerei in Meckatz hinaus und auch weit über die Grenzen des Allgäus. Diese haben mit ihrer vierten Auflage auch die „Allgäuer GenussMacher“ ausgedehnt. Der von Weiß initiierte und gestiftete Wettbewerb rief auch in Oberschwaben und der Bodenseeregion zur Teilnahme auf. Alle, „die mit ihren heimischen Produkten ein Stück Lebensfreude bereiten. Ob Landwirt oder Gastwirt, ob Bäcker oder Metzger, ob Künstler oder Handwerker.“

Das Ziel von Michael Weiß: „Ich habe die Vorstellung von einem Lichtermeer aus Leuchttürmen“, sagt Michael Weiß über seine Motivation. „Damit kann die Region für sich werben.“ Die Genussmacher sollen vor allem auch ein Netzwerk bilden und sich gegenseitig inspirieren.

Aus über 120 Vorschlägen wählte die Jury für vier Kategorien je drei Bewerber aus, die sich und ihre Arbeit nochmals persönlich präsentierten. Nach zähem Ringen folgte im Festsaal der Meckatzer Brauerei, moderiert von Schauspielerin Christine Urspruch. die Vergabe der vier Meckatzer Löwen. 5000 Euro waren in jeder der vier Kategorien ausgelobt. „Nicht, um damit in den Urlaub zu fahren, sondern um nachhaltigen Genuss im ursprünglichen Sinn zu fördern“, wie Michael Weiß betonte. Damit das Netzwerk weiter wächst und Früchte trägt.

Die Jury:

Gastronom und Buchautor Franz Keller, der Mediziner Prof. Volkmar Nüssler, Landrätin Indra Baier-Müller (Oberallgäu), Ramona Riederer (Allgäu GmbH), Astrid Löwenberg (IHK-Akademie München), Uli Hagemeister (Allgäuer Zeitung)  und Weinkenner-Senior-Editor Jossi Loibl.

Die Preisträger 2022:

Kategorie Initiative

Ein ganzes Dorf summt

Seeg im Ostallgäu ist ein anerkannter Luftkurort – und noch viel mehr, nämlich das erste „Honigdorf“ Deutschlands. Von den knapp 3000 Einwohnern gehen 55 der Imkerei nach und pflegen 600 Bienenvölker. Die Imkerei hat hier große Tradition: 1905 wurde der erste Bienenzuchtverein gegründet. Heute ermöglicht eine  Erlebnisimkerei einen Einblick in das Leben der Bienen und in den Beruf des Imkers, daneben gibt es einen Bienen-Erlebnispfad, mit einem liebevoll gestalteten Bienchenspielplatz. Gastronomie, Handel und Tourismus vor Ort pflegen das Thema mit einer Vielzahl eigener Angebote. www.heimathonig.de

Kategorie Persönlichkeit

Das Multitalent

Christian Skrodzki darf zu Recht ein Tausendsassa genannt werden und Visionär gleich noch dazu. „Genuss hat in meiner Familie immer eine große Rolle gespielt“, sagt der Preisträger. Seine erste Großtat in diesem Kontext war die Rettung des Bahnhofs von Leutkirch (Westallgäu) durch die Gründung einer Genossenschaft. Mit großer Beharrlichkeit, manche sagen Sturheit, revitalisierte er das Dorfgasthaus in Urlau, einem Ortstreil von Leutkirch und eröffnete gleich daneben das „Allgäuer Genusshotel“. Auch die Allgäuer Genussmanufaktur im selben Ort geht auf seine Initiative zurück. Hier arbeiten unter einem Dach über ein Dutzend Handwerker vom Bäcker bis zum Schnupftabakmacher, denen man bei der Arbeit zusehen kann. www.allgaeuer-genussmanufaktur.de

Kategorie Produkt

Meisterin und Lehrerin

Heidi Baumgartner ist eine der letzten ihrer Art, ihres Berufes: Meisterin des Handstickhandwerks. Von ihr verzierte Trachten, wie Dirndlmieder, Janker oder auch Hosenträger sind Unikate, jedes für sich ein Kunstwerk. Mit feiner Nadel gestaltet sie auch Fahnen und sakrale Bilder. Ihr Wissen und Können gibt die Oberstdorferin engagiert weiter, zum einen in Kursen für Menschen, die die Stickerei als intensives Hobby pflegen, zum anderen in weit entfernten Ländern wie Südafrika und Indonesien, wo die Frauen sich mit Stickarbeiten Geld dazuverdienen können, wie Heidi Baumgartner berichtet. www.stickkurs.de

Michael Weiß & Heidi Baumgartener

Kategorie Genussort

Große Tafel im Feld

Wenn Sie an einem Feldrand unter alten Bäumen eine große gedeckte Tafel sehen, dann sind sie recht wahrscheinlich in der Nähe des Bodensees unterwegs, genauer gesagt in Ittendorf. Hier setzen Bruno Stotz und seine Mitstreiter ihre Vorstellung von zeitgemäßer Landwirtschaft und genussvollem Erleben um. Gäste können nicht nur an der „Feldtafel“ genießen sondern erhalten auch dank „offener Scheunentore“ Einblicke in die Arbeit auf dem Hof, den der 29-jährige Stotz wieder zum Leben erweckt hat. Angebaut werden verschiedene Obstsorten, Kürbisse und Artischocken, die Königin unter den Gemüsen. www.derstotzhof.de

Michael Weiß & Familie Stotz
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