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Alles über Sekt und die passenden Anlässe ihn zu trinken

Was man alles über Sekt wissen sollte: von den Trauben über die Gärmethode bis zu den verschiedenen Qualitätsstufen

Sekt, der deutsche Schaumwein, ist eine prickelnde Angelegenheit. Er wird vor allem bei Feierlichkeiten wie Geburtstagen, Hochzeiten und an Silvester genossen. Sekt ist allerdings nicht Sekt. Vor dem Kauf sollte man sich deshalb kurz einen Überblick verschaffen über die verschiedenen Sorten, Herstellungsverfahren und Qualitätsstufen.

Was ist Sekt?

Sekt ist die deutsche Bezeichnung für einen Schaumwein, der, ähnlich wie ein Prosecco, durch die zweite Gärung eines bereits fertig vergorenen Weins entsteht. Diese Gärung kann entweder in der Flasche oder im Tank stattfinden. Bei dieser zweiten Gärung entstehen die typischen Bläschen und der Schaum, die ihn von stillen Weinen unterscheiden.

Die technischen Hauptmerkmale eines Sekts sind:

  • Alkoholgehalt. mindestens 9 Vol.%
  • Kohlensäuredruck. 3,5 bis 6 bar
  • Herstellung. in der Flasche oder im Tank

Tankgärung versus Flaschengärung

Es gibt verschiedene Arten von sprudelnden Weinen. Sie unterschieden sich sowohl in der Herkunft und der Qualität der Trauben als auch im Herstellungsverfahren – und folglich im Geschmack. Die Methode, nach der Sekt hergestellt wird, hat großen Einfluss auf seinen Geschmack und seine Qualität. Es gibt zwei Hauptmethoden. Erstens: die Tankgärung. Diese Methode wird bei industriell hergestelltem Sekt angewendet.

Der Wein wird in großen Edelstahltanks zweitvergoren, was die Produktion vereinfacht und kostengünstig macht. Die Perlage ist dafür nicht ganz fein wie bei flaschenvergorenen Sekten. Zweitens: die Flaschengärung, auch traditionelle Methode genannt. Dabei wird der bereits fertige Wein mit einer Zucker-Hefelösung in Flaschen gefüllt. Bei der Umwandlung des Zuckers durch die Hefen entsteht Kohlendioxyd, das aber nicht entweichen kann, weil die Flaschen (mit einem Kronkork) verschlossen sind. Sie bleibt im Wein gelöst. Diese Methode ist aufwendiger, erzeugt im Endeffekt aber eine feinere, cremigere Perlage und intensivere Aromen​.

Perlweine (Secco)

Perlwein gilt, genau genommen, nicht als Schaumwein. Er schäumt nicht, er prickelt nur. Sein Kohlensäuredruck liegt zwischen 1 und 2,5 bar – also deutlich niedriger als bei Sekten. Perlweine gibt es auf der ganzen Welt, in Italien heißen sie zum Beispiel frizzante. Secco hingegen gibt es nur in Deutschland, und das auch erst seit ein paar Jahren. Der Name ist vom italienischen Prosecco abgeleitet, obwohl ein Secco nichts mit einem Prosecco gemeinsam hat. Im Gegenteil: Die meisten Seccos sind lieblich (auch wenn Secco eigentlich „trocken“ heisst und „trocken“ nach dem deutschen Weingesetz bedeutet, dass der Wein nicht mehr als maximal 8 Gramm Restzucker aufweisen darf). Im Unterschied dazu darf sich ein Secco sogar mit 35 Gramm Restzucker noch „trocken“ nennen, auch wenn er es nicht ist. Sei’s drum: Secco ist in Deutschland ein Trendgetränk geworden, leicht, preiswert, erfrischend, für kleine Snacks und sommerliche Events gedacht. Übrigens: Die Bläschen müssen bei Perlweinen nicht durch eine zweite Gärung, sie können auch durch zugesetzte Kohlensäure entstanden sein.

Qualitätsschaumweine (Deutscher Sekt)

Zu dieser Kategorie zählen Schaumweine, die die oben angegebenen Voraussetzungen erfüllen und in Deutschland versektet worden sind. Sie müssen nicht unbedingt in der Flasche zweitvergoren sein. Sie können auch in großen Tanks versektet worden sein. Außerdem können sie aus Trauben erzeugt sein, die nicht in Deutschland gewachsen sind, sondern aus Frankreich, Spanien oder Osteuropa stammen. Die Bezeichnung „Deutscher Sekt“ bekommt der Schäumer trotzdem. Es reicht der Nachweis, dass die Versektung in Deutschland stattgefunden hat. Deutscher Sekt kann, je nach Marktposition, durchaus fein sein. Ein großer Teil ist, im Vergleich zu anderen Schaumweinen der Welt, relativ preiswert.

Winzersekte

Winzersekte gehören zur absoluten Spitzenklasse deutscher Schaumweine. Sie müssen zu 100 Prozent aus den Trauben eines einzigen Winzers hergestellt sein – daher der Name „Winzersekt“. Als Rebsorte kommt alles in Frage, was in den 13 deutschen Anbaugebieten zugelassen ist. In der Regel sind Winzersekte aus Riesling, Weißburgunder, Chardonnay, Spätburgunder (in weiß oder rosé vinifiziert)  beziehungsweise aus einer Cuvée dieser vier Sorten erzeugt. Flaschengärung ist ebenso vorgeschrieben wie ein Flascheninnendruck von mindestens 3,5 bar. Sie müssen 9 Monate (oder mehr) auf der Hefe gelegen haben und zeichnen sich in der Regel durch Cremigkeit, einen weinigen Geschmack und eine feine Perlage aus.

Cremants

Technisch betrachtet, stellen die Cremants die höchste Schaumweinstufe in Deutschland dar. Die Anforderungen an sie sind – neben der Nennung des Anbaugebiets – noch höher als die an Winzersekte. So müssen die Trauben von Hand gelesen sein und ein Teil der Trauben muss mit den Stielen gepresst werden (Ganztraubenpressung). Zwar erfüllen auch Produzenten anspruchsvoller Winzersekte diese Vorschriften. Aber vorgeschrieben sind sie nicht. Cremants stammen ursprünglich aus Frankreich, existieren unter dieser Bezeichnung aber auch in anderen EU-Ländern, seit 1997 auch in Deutschland. Ihr Anteil ist noch gering, steigt aber deutlich an, vor allem an der Mosel. Wie Winzersekte bestechen Cremants ebenfalls durch außergewöhnliche Finesse und höchste Qualität.

Die verschiedenen Geschmacksrichtungen

Die Geschmacksrichtung eines Sekts hängt vom Restzuckergehalt ab. Dies sind die unterschiedlichen Klassen:

  • brut nature: 0-3 g/l
  • extra brut: 0-6 g/l
  • brut: 0-12 g/l
  • extra trocken: 12-17 g/l
  • trocken: 17-32 g/l
  • halbtrocken: 32-50 g/l
  • mild: über 50 g/l

Die häufigsten Geschmacksrichtungen sind Brut und Extra trocken. Sie sollte wählen, wer einen ausgewogenen, geschmacklich trockenen Sekt sucht. In jedem Fall gilt: Mit einem tieferen Verständnis der verschiedenen Sektarten, Herstellungsverfahren und Geschmacksrichtungen ist man bestens gerüstet, die perfekte Flasche für jede Gelegenheit wählen

Bekannte Marken und Preise

Deutschland ist global eines der führenden Verbraucher- und Erzeugerländer von Schaumwein. Hier sind einige der bekanntesten Marken:

  • Rotkäppchen. Die meistverkaufte Sektmarke in Deutschland. Mit einer umfassenden Kollektion an trockenen und halbtrockenen Sekten liefert Rotkäppchen etwas für jeden Geschmack. Außerdem gehören die Marken Mumm, MM Extra und Geldermann zum Markenimperium von Rotkäppchen.
  • Henkell. Diese Marke ist bekannt für ihre hochwertige Schaumweinproduktion und bietet sowohl traditionelle als auch moderne Sekte an​, neben Henkell trocken etwa Fürst von Metternich, Kupferberg, Söhnlein Brillant, Menger-Krug.
  • Schloss Wachenheim mit der Marke Faber
  • Peter Mertes mit der Marke Deinhard

Industriell hergestellte Sekte gibt es bereits ab 3,50 Euro, während hochwertige Winzersekte bei etwa 12 Euro beginnen. Die besten Sekte können deutlich teurer sein​. Bekannte Marken wie Rotkäppchen und Henkell bieten eine zuverlässige Qualität.

Wie wählt man den richtigen Sekt?

Den richtigen Sekt zu finden, richtet sich nach der Art der Feier und der persönlichen Präferenzen. Hier einige Tipps:

  • Für festliche Anlässe. Winzersekt oder Crémant sind die beste Wahl.
  • Für Cocktails. Trockene Sekte wie Brut Extra trocken sind ideal für Sekt-Cocktails.
  • Für den täglichen Genuss. Qualitätsschaumwein oder Perlwein sind erschwingliche und schmackhafte Optionen​.

Lagerung und Serviertemperatur

Die richtige Lagerung und Serviertemperatur sind entscheidend, um den Geschmack zu bewahren. Sekt sollte stehend, kühl und lichtgeschützt gelagert werden. Die ideale Serviertemperatur liegt bei 8–10°C​, Perlwein auch kühler. Die Lagerung und Serviertemperatur beeinflussen den Geschmack erheblich. Sekt sollte gut gekühlt serviert werden, um das beste Erlebnis zu garantieren. Aber er sollte nicht zu kalt sein, da dies die Aromen dämpfen könnte.

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