Weingut am Nil: Im Zeichen des lila Löwen

© Andreas Durst
Der Kallstadter Betrieb stellt Weichen für die Zukunft – auf einem Fundament mit langer Geschichte.

Der lila Löwe, das Wahr­zei­chen des Wein­guts am Nil, mar­kiert eine Zäsur, aber kei­nen Bruch. Als Dr. Ana und Rein­fried Pohl im Jahr 2010 das Wein­gut Edu­ard Schus­ter über­nah­men und das neue Logo eta­blier­ten, signa­li­sier­ten sie auch mit dem neu­en Namen: Hier wird Geschich­te weitergeschrieben.

Benannt ist das Gut seit­her nach dem Nil, mit­un­ter auch Nill geschrie­ben, einer his­to­ri­schen Par­zel­le des Kall­stad­ter Sau­ma­gens; die­ser wie­der­um ist eine der pro­mi­nen­tes­ten Lagen der Pfalz sowie Deutsch­lands. Schon die Römer hat­ten auf den pri­vi­le­gier­ten Lagen in und um das heu­ti­ge Kall­stadt Wein ange­baut, das Gut selbst geht auf das Jahr 1871 zurück.

© Fabi­an Pellegrini

Der Löwe steht eben­falls für Geschich­te. Zum einen war er bereits vor Über­nah­me des Gutes sein Mar­ken­zei­chen, zum ande­ren sym­bo­li­siert er die jahr­hun­der­te­lan­ge Ver­bin­dung der Pfalz mit Bayern.

Seit der Neu­grün­dung des Gutes ist viel pas­siert: Die Gebäu­de wur­den von Grund auf saniert und die Kel­ler­tech­nik kom­plett erneu­ert, inklu­si­ve dem Bestand an Holz­fäs­sern. Die Zahl der ange­bau­ten Reb­sor­ten wur­de deut­lich redu­ziert, dafür wuchs die Reb­flä­che von zwölf auf die aktu­el­len 33 Hekt­ar in und um Kallstadt.

© Andre­as Durst

Das Herz­stück ist zwei­fel­los der Sau­ma­gen, des­sen Löwen­an­teil zum Gut gehört und 3,5 Hekt­ar beträgt. Hier ste­hen Ries­lin­gre­ben und auch Spät­bur­gun­der, der den kal­ki­gen Boden beson­ders schätzt. Eine wei­te­re her­aus­ra­gen­de Lage ist der Ung­stei­ner Her­ren­berg, der bereits 1829 von der „König­lich Bay­ri­schen Land­be­wer­tung“ als „her­vor­ra­gend“ klas­si­fi­ziert wur­de. In eini­gen Berei­chen des Her­ren­bergs herrscht Bunt­sand­stein vor, was den Ries­lin­gen von 30 Jah­re alten Reben noch mehr Tie­fe verleiht.

© Fabi­an Pellegrini

„Ins­be­son­de­re das Lagen­po­ten­zi­al des Wein­guts mit den sorg­sam gepfleg­ten Wein­ber­gen bie­tet bes­te Vor­aus­set­zun­gen für die Fort­set­zung des Qua­li­täts­stre­bens“, betont Chris­ti­ne Ludt, dies seit Mai 2020 die Geschi­cke des Gutes als Geschäfts­füh­re­rin lenkt. Die aus­ge­bil­de­te Win­ze­rin mit einem Abschluss in Inter­na­tio­na­ler Wein­wirt­schaft will in Zukunft noch mehr Impul­se in Rich­tung eines Gesamt­erleb­nis­ses im Wein­gut set­zen. Dazu gehört neben dem Ver­kauf an Pri­vat­kun­den das Restau­rant „Vino­thek am Nil“ mit sei­ner moder­nen wein­af­fi­nen Küche, das auch als Ver­an­stal­tungs­raum gebucht wer­den kann. Das Ambi­en­te wur­de von Inha­be­rin Dr. Ana Pohl mit mar­kan­ten lila Akzen­ten gestal­tet, der gro­ße Löwe, der über den Raum wacht, von Rein­fried Pohl. Ein wei­te­res High­light sind zwei­fel­los die Guts­zim­mer, die die Idee von einer Genuss­oa­se am Nil stil­voll abrunden.

© Wein­gut am Nil

Weingut am Nil: Ausgewählte Weine

2017 Ung­stei­ner Ries­ling trocken

Zu noch jugend­li­cher Frucht (Pfir­sich, Ana­nas) kom­men mine­ra­li­sche Noten; sehr gerad­li­nig und dabei aus­ge­wo­gen. Zu kal­ten Vor­spei­sen, Quiche, Pas­ta und Fisch mit leich­ter Sau­ce. 14,50 Euro

2017 Kall­stad­ter Sau­ma­gen Ries­ling trocken

Viel­schich­ti­ger Duft nach Frucht und Kräu­tern, saf­tig am Gau­men mit lan­gem Nach­hall. Ein Pfäl­zer Klas­si­ker zeit­ge­mäß inter­pre­tiert. Hat ordent­li­ches Rei­fe­po­ten­zi­al. Zu Fisch und hel­lem Fleisch. 21,90 Euro.

2014 Ung­stei­ner Her­ren­berg Ries­ling trocken

Mit der Rei­fe tritt die kom­ple­xe Frucht ein wenig zurück und es kom­men die mine­ra­li­schen Noten stär­ker nach vor­ne. Druck­voll am Gau­men, ein viel­sei­ti­ger Essens­be­glei­ter, der sich nicht in den Vor­der­grund drängt. 21,90 Euro.

2016 Kall­stad­ter Sau­ma­gen Spät­bur­gun­der trocken

Fei­ne Frucht (dunk­le Bee­ren, Pflau­me) und Wür­ze (Vanil­le), am Gau­men kraft­voll und zugleich ele­gant wie ein Bal­lett­tän­zer. Kann noch eini­ge Jah­re rei­fen. Zu herz­haf­ten vege­ta­ri­schen Gerich­ten, Geflü­gel (Ente) und dunk­lem Fleisch. 24,90 Euro.

2018 Kall­stad­ter Char­don­nay trocken

Ein­la­den­der Duft mit Frucht und Wür­ze. Der Aus­bau im Holz ist spür­bar aber nicht zu domi­nant. Zu Fusion-Küche mit Fisch und Mee­res­früch­ten. 14,50 Euro

2018 Ries­ling Sekt b.A. brut

Fei­ne Per­la­ge, Aro­men von Apfel und Zitrus, bele­bend und anhal­tend im Geschmack. Mit nur 11,5 Pro­zent Alko­hol ein will­kom­me­ner Ape­ri­tif, passt zu kal­ten Häppchen/Vorspeisen. 14,90 Euro

Bezug über den Online Shop unter www.weingutamnil.de

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