VDP.Weingut Salwey: Burgunder mit Rasse und Finesse

VDP-Weingut Salwey: Burgunder mit Rasse und Finesse
© Weingut Salwey
Konrad Salwey perfektioniert am Kaiserstuhl konsequent seinen Stil - mit markanten Weinen, die von ihrer Herkunft erzählen.

Die Rich­tung ist klar: „Immer Bur­gun­der, immer tro­cken“, lau­tet die Devi­se von Kon­rad Salw­ey. Klingt ein­fach, aber ein­fach macht es sich Kon­rad Salw­ey nie. Das fing schon mit der Aus­bil­dung an: Nach der Win­zer­leh­re bei den Wein­gü­tern Wir­sching (Fran­ken) und Müller-Catoir (Pfalz) stu­dier­te er in Gei­sen­heim Öno­lo­gie. Anschlie­ßend ging er, um wei­ter Erfah­run­gen zu sam­meln, nach Frank­reich zur legen­dä­ren Elsäs­ser Domä­ne Zind-Humbrecht in Tur­ck­heim sowie ins Bur­gund zu Michel Juil­lot (Mer­curey).,

Zurück in Ober­rot­weil stieg er 2002 ins Fami­li­en­un­ter­neh­men ein, das auf 280 Jah­re Geschich­te zurück­bli­cken kann. Sein Urgroß­va­ter Hein­rich Nepo­muk Stei­ert hat­te in den 1920er Jah­ren das Fun­da­ment für einen Spit­zen­be­trieb gelegt. In einem Ver­kaufs­pro­spekt aus dem Jahr 1932 schrieb er fol­gen­de bemer­kens­wer­te Worte:

„Durch die natur­ge­mä­ße Ent­wick­lung mei­ner Fla­schen­wei­ne gegen­über den for­ciert behan­del­ten, rasch­fer­ti­gen moder­nen Jung­wei­nen, errei­chen sie die­je­ni­ge ech­te, unge­küns­tel­te Qua­li­tät, die der Zun­ge des ver­wöhn­ten Ken­ners den wirk­lich hohen Genuß bereitet …“

Der Kirch­berg aus der Vogel­per­spek­ti­ve, © Wein­gut Salwey

Auch Kon­rad Salw­ey ist bekannt dafür, sei­nen Selektions- und Lagen­wei­nen beson­ders viel Zeit zu geben und sie erst ein bis zwei Jah­re spä­ter frei­zu­ge­ben als die Kol­le­gen – auch und gera­de die Weißweine.

60 Pro­zent der 23 Hekt­ar des Gutes sind mit wei­ßen Sor­ten bestockt, der Löwen­an­teil gehört mit gut neun Hekt­ar dem Grau­bur­gun­der, knapp fünf Hekt­ar tei­len sich Weiß­bur­gun­der und Char­don­nay. Auf den übri­gen 40 Pro­zent der Flä­che steht Spätburgunder.Das Bemer­kens­wer­te: 80 Pro­zent der Wein­ber­ge sind vom VDP als „Gro­ße Lage“ klas­si­fi­ziert, doch Salw­ey füllt nur einen klei­ne­ren Teil unter den klang­vol­len Namen Eich­berg, Hen­ken­berg und Kirch­berg ab; die Selek­ti­ons­wei­ne „RS“ (Reser­ve Salw­ey) sind also gleich­sam abge­stuf­te Gro­ße Gewächse.

Salwey Wein
Kon­rad Salw­ey, © Wein­gut Salwey

Die­se wer­den im gro­ßen Holz­fass aus­ge­baut, sie sind aro­ma­tisch kom­plex mit prä­sen­ter, rei­fer Säu­re ange­legt, druck­voll am Gau­men und talen­tier­te Essens­be­glei­ter, was dem Genuss­men­schen Kon­rad Salw­ey beson­ders wich­tig ist. Zudem sind sie durch­weg – dank frü­her Lese – ver­gleichs­wei­se nied­rig im Alko­hol­ge­halt. Das gilt auch für die Lagen­wei­ne, die sich durch Struk­tur, Tie­fe und Lang­le­big­keit auszeichnen.

Die Selektions- und Lagen­wei­ne rei­fen im Berg­kel­ler, den Kon­rads Vater Wolf-Dietrich Salw­ey 1997 mit Tun­nel­bau­tech­nik in den Berg trei­ben ließ und wo das gan­ze Jahr über kon­stan­te 11,5 bis 13 Grad Cel­si­us gemes­sen wer­den. Salw­eys Guts­wei­ne, für die er auch Trau­ben von lang­jäh­ri­gen Ver­trags­win­zern zukauft, sind Wei­ne für den täg­li­chen Genuss, aber gewiss nicht all­täg­lich. Auch hier ach­tet er peni­bel dar­auf, dass sie Struk­tur und Fein­heit ins Glas brin­gen und damit die sou­ve­rä­ne Unauf­ge­regt­heit, die Kon­rad Salw­ey selbst auszeichnet.

Blick auf den Eichberg
Blick auf den Eich­berg, © Wein­gut Salwey

Weingut Salwey: Ausgewählte Weine

Guts­wei­ne

2019 Grau­bur­gun­der Guts­wein trocken
Auch das ist ein typi­scher Salw­ey: Frucht paart sich mit Mine­ra­lik, prä­sen­te, dabei har­mo­ni­sche Säu­re gibt dem Wein Fri­sche und Leben und das alles mit mode­ra­ten 12,5 Pro­zent Alko­hol. 9,45 Euro

2019 Weiß­bur­gun­der Guts­wein trocken
Ras­sig, sprit­zig und dabei sehr balan­ciert. Kon­rad Salw­ey: „2019 war ein gutes Jahr für die leich­ten Bur­gun­der­wei­ne.“ 9,45 Euro

2019 Weißburgunder-Chardonnay Guts­wein trocken
Fei­ne Frucht und dezen­te Holz­no­ten vom Aus­bau im gro­ßen Holz prä­gen die­sen Wein. Passt beson­ders zu Fisch und Mee­res­früch­ten. 9,75 Euro.

2019 Spät­bur­gun­der Rosé Guts­wein trocken
Rein­tö­nig, aber nicht ein­tö­nig: ein zupa­cken­der Rosé für vie­le Gele­gen­hei­ten. Der Hit auf der Grill­par­ty. 8,30 Euro

2016 Spät­bur­gun­der Guts­wein trocken
Fri­scher und bele­ben­der Rot­wein mit will­kom­me­nen Ecken und Kan­ten. Zur Ves­per mit Schin­ken und Käse 9,45 Euro.

2017 Spät­bur­gun­der Kai­ser­stuhl Guts­wein trocken
Duf­tet nach dunk­len Bee­ren, ist völ­lig tro­cken aus­ge­baut und dabei sehr zugäng­lich mit har­mo­ni­schen Gerb­stof­fen. Zu geschmor­tem Fleisch, ger­ne in der Pas­ta. 11,70 Euro.

Pro­bier­pa­ket Guts­wei­ne 53,60 Euro. Zu bestel­len unter www.salwey.de

Selek­ti­ons­wei­ne „RS“

2018 Weiß­bur­gun­der tro­cken Ober­rot­weil „RS“
Fei­ne Frucht paart sich mit prä­gnan­ter Mine­ra­lik, ein aus­drucks­star­ker und zugleich fines­sen­rei­cher Wein. 17,05 Euro

2017 Grau­bur­gun­der tro­cken Ober­rot­weil „RS“
Kom­plett durch­ge­go­ren (0,0 Gramm Rest­zu­cker) und mit 12,5 Pro­zent Alko­hol ein beein­dru­cken­der Wein: Viel­schich­tig in der Aro­ma­tik, druck­voll am Gau­men mit fei­nen Gerb­stof­fen, lang im Nach­hall. 17,05 Euro.

2016 Spät­bur­gun­der tro­cken Ober­rot­weil „RS“
Bee­ren­fruch­tig und rau­chig im Duft, rei­fes Tan­nin am Gau­men. Kon­rad Salw­ey: „Der „RS“ benö­tigt zwei Jah­re Lage­rung auf der Fla­sche, um eine sam­ti­ge Tann­in­struk­tur zu ent­wi­ckeln und die Säu­re ein­zu­bin­den. Nur dann kommt sein vol­les Poten­zi­al zur Gel­tung.“ 18,50 Euro.

Pro­bier­pa­ket Reser­ve Salw­ey „RS“ 48,75 Euro. Zu bestel­len unter www.salwey.de

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