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2014er Springbank – hell gegen nachtschwarz

Annähernd gleich alt und mit relativ identischem Alkoholgehalt – hat ein Bourbon Cask der brachialen Aromenvielfalt eines guten Sherry-Fasses etwas entgegenzusetzen?

Nicht unbedingt direkt vergleichbar, dennoch sehr interessant: die 18yo Originalabfüllung aus 1996 mit 58,4%, abgefüllt für 20 Jahre Tara Whisky Shop aus dem Bourbon Cask 147, gegen die 20yo SSMC Abfüllung aus 1993, first fill Sherry cask 330 mit 58,9%.


Tasting Notes


Springbank ~18y 96-14 OB for 20y Tara Whisky Shop Bourbon Cask 147 - 58,4%Springbank ~18y 96-14 OB for 20y Tara Whisky Shop Bourbon Cask 147 – 58,4%
84

Farbe: Blasses Gold
Nase: Florale Aromen in Verbindung mit Getreide, Toffee, Butter, salziger Zitrone, Vanille und einem Hauch von heißer Banane mit Ahornsirup.
Geschmack: Süß und cremig – Zitronenmelisse mit fruchtig-süßen Apfelscheiben auf stark mineralisch-salziger Basis. Dazu leicht störende, herbe Noten von Brennnesseltee und einer Mischung aus getrocknetem Rosmarin und Salbei, die mit ein wenig Vanille auf die mittlerweile zuckersüßen Noten treffen.
Finish: Lang – süßes Karamell trifft herbe Kräuter! Honig und Malz können diese etwas unharmonische Kombination auch nicht viel verbessern.
84 Punkte (Nase: 87 / Geschmack: 82 / Finish: 84)


Springbank 20y 93-14 SSMC first fill Sherry cask 330 80btl – 58,9%
91

Farbe: Alte Eiche – Mahagoni
Nase: Balsamico-Essig, Rapsöl, Getreide und Tabak mit schön dezent verpackten Holzaromen. Dazu Amarenakirschen einer Schwarzwälder Kirschtorte, viel Malz, Nougat und Aromen von angesetzter Bowle.
Geschmack: Dünnes Mundgefühl zu Beginn, jedoch scharf und stark salzig. Unendlich bitter-süß werdend mit Noten von frischer Minze, Holznoten gepaart mit Bitterschokolade und Cayennepfeffer. Hin zum Finish nun noch salziger werdend mit robustem Einsetzen von roter Paprika.
Finish: Lang – sehr würzig mit Balsamico und grobkörnigem Salz, leicht bitteren Tanninen, aber auch feinen Noten von Trauben-Nuss-Schokolade und Orangenlikör. Gegen Ende kleben starke Eichenholznoten unendlich lange auf der Zunge.
Bemerkung: Sehr spannender und wechselhafter Malt.
91 Punkte (Nase: 92 / Geschmack: 92 / Finish: 90)


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Autor

Jens Priewe
Jens Priewe
Jens Priewe hat viele Jahre als Politik- und Wirtschaftsjournalist gearbeitet, bevor er auf das Thema Wein umsattelte. Er schreibt Kolumnen für den Feinschmecker und für das schweizerische Weinmagazin Merum. Für den Weinkenner, dessen Gesellschafter er ist, hat er seit der Gründung über 200 Artikel beigesteuert. Außerdem ist er Verfasser mehrerer erfolgreicher Weinbücher (u. a. „Wein – die grosse Schule“, „Grundkurs Wein“). Er stammt aus Schleswig-Holstein, lebt aber seit fast 40 Jahren in München.

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