Nach dem Super Tuesday letzte Woche, als über 40 Châteaux zur gleichen Zeit mit ihren Preisen für den Jahrgang 2011 auf den Markt kamen, schlief die Kampagne wieder ein. Gestern kamen wieder 12 Châteaux mit ihren Preisen raus, unter ihnen Pichon Baron und Pichon Lalande. Beide bieten den Jahrgang für 72 Euro ex négoçiant an und damit rund 45 beziehungsweise 47 Prozent unter dem Preis für den Vorgängerjahrgang – aber immer noch 80 Prozent über den gegenwärtigen Handelspreisen für den Jahrgang 2008: nach Ansicht von Martktteilnehmern viel zu hoch, um unter den gegenwärtigen Rahmenbedingen positiv aufgenommen zu werden. Der Jahrgang 2008 wird vom Bordeauxhandel als Referenz für den 2011er angesehen und sollte es nach Ansicht des Marktes auch preislich sein.
Auch Rauzan Ségla, Clos Fourtet und Grand Puy Lacoste liegen trotz deftiger Preisbabschläge deutlich über den 2008er Preisen. Die Preise von Petit Mouton und Léoville Poyferré sind sogar fast doppelt so hoch wie die des 2008er.
Etwas vernünftiger kalkuliert sind die Weine von Troplong Mondot und Mondotte, die heute früh bekannt gegeben wurden. Sie liegen nur 40 beziehungsweise 28 Prozent über den 2008er Preisen. Kommentare aus Marktkreisen liegen für die neuen Veröffentlichungen noch nicht vor. Bekannt geworden ist, dass sich Pontet-Canet offenbar sehr gut verkauft. Die erste Tranche war zwar klein, doch innerhalb von zwei Stunden verkauft. Pontet-Canet genießt allerdings eine Ausnahmestellung. Qualitativ liegt sein Wein fast auf Premier-Niveau, die Preise liegen jedoch deutlich darunter.