Trotz der anhaltenden Bordeaux-Baisse auf den internationalen Weinauktionen gewinnen die Weine von Chateau Mouton-Rothschild beständig an Boden, insbesondere der Jahrgang 1996. Allein in der letzten Woche machte er 22 Prozent der Umsätze an der Londoner Weinbörse Liv-Ex aus und hat über 5 Prozent an Wert zugelegt. Derzeit wird er mit 3700 Euro (pro Kiste) gehandelt. Das entspricht einem Flaschenpreis von über 300 Euro netto.
Spezielle Gründe für die steigende Nachfrage gibt es nicht. Mouton-Rothschild ist neben Haut-Brion der preiswerteste unter den Premiers Crus, obwohl er mit guten Bewertungen durch die Kritiker aufwarten kann. Der 1996er Jahrgang wurde von Parker zuletzt mit 94/100 Punkten bewertet – deutlich besser Petrus (92/100) und Cheval Blanc (90/100). Insider vermuten, dass es einen gewissen Nachholbedarf bei Mouton-Rothschild-Weinen geben könnte, insbesondere bei den so genannten off-Jahrgängen 2007, 2003, 2002, 2001 und 1996.
Das jetzige Preisniveau ist das höchste seit zweieinhalb Jahren. Damit entwickelt sich Mouton-Rothschild gegen den Trend, der bei (physischen) Bordeaux-Jahrgängen in den letzten Monaten beständig nach unten ging. So sind beispielsweise die seinerzeit zu schwindelerregenden en primeur-Preisen herausgekommenen 2005er heute teilweise preiswerter zu haben als damals. Gleiches gilt für viele 2009er.