Tokaj-Hegyalja

Unga­ri­sches Anbau­ge­biet in der süd­li­chen Tatra (knapp 5800 ha) mit vul­ka­ni­schen Böden, in dem der berühm­te Toka­jer behei­ma­tet ist. Tokaj-Hegyalja bedeu­tet »am Fuß des Ber­ges gewach­sen«. Der Wein wird aus den Reb­sor­ten Fur­mint (Mos­ler), Lin­den­blätt­ri­ger (Hárs­le­velú), Gel­ber Mus­ka­tel­ler (Sár­gamus­ko­tá­ly) und Ore­mus gekel­tert. Tra­di­tio­nell muss ein Teil der Trau­ben für den edel­sü­ßen Toka­ji Aszú »aszú-Qualität« haben, d. h. edel­faul (Botry­tis cine­rea) sein. Die geschrum­pel­ten Trau­ben wer­den zunächst zu einer Art Pas­te gemah­len, mit tro­cke­nen, wei­ßen Trau­ben­mos­ten ver­mischt und dann zusam­men ver­go­ren. Der Wein lagert in der Regel mit dosier­tem Sau­er­stoff­kon­takt unter einer dün­nen Flor­he­feschicht zwi­schen 5 und 12 Jah­re lang (man­che sogar bis zu 20 Jah­re) in klei­nen Fäs­sern, die in alten Tuff­stein­höh­len lie­gen, deren Wän­de mit dicken Schim­mel­schich­ten bedeckt sind. Moder­ne Erzeu­ger ver­gä­ren ihre Wei­ne nach dem Vor­bild der Sau­t­er­nes und Tro­cken­bee­ren­aus­le­sen in Edel­stahl­tanks und bau­en sie in Bar­ri­ques aus. Die­se Wei­ne sind fruch­ti­ger, ent­spre­chen aber nicht der tra­di­tio­nel­len Sti­lis­tik des oxi­da­tiv­en Ausbaus.