Thermische Schwankungen

Tem­pe­ra­tur­schwan­kun­gen, bei­spiels­wei­se zwi­schen Tag- und Nacht­tem­pe­ra­tur. Hohe Unter­schie­de wer­den häu­fig als posi­ti­ver Beleg für die Güte einer Lage und damit für die spä­te­re Qua­li­tät des Weins ange­se­hen. Beson­ders in hei­ßen Wein­bau­län­dern, etwa der Neu­en Welt, die oft durch sehr hohe Tages­tem­pe­ra­tu­ren gekenn­zeich­net sind, wird bei der Wahl des Reben­stand­orts gro­ßer Wert dar­auf gelegt, dass die Nacht­tem­pe­ra­tu­ren kühl sind, z. B. auf­grund von Kalt­luft­ein­flüs­sen, die durch die Höhen­la­ge oder Mee­res­ein­flüs­se ent­ste­hen. Ther­mi­sche Schwan­kun­gen von bis zu 20 °C sind in Tei­len Kali­for­ni­ens, Chi­les, Süd­afri­kas oder Aus­tra­li­ens kei­nes­falls eine Sel­ten­heit. Beson­ders im Sta­di­um der End­rei­fe haben ther­mi­sche Schwan­kun­gen einen gro­ßen Ein­fluss auf die Qua­li­tät der Trau­ben. Wäh­rend bei fort­schrei­ten­der Zucker­kon­zen­tra­ti­on die Säu­re kon­ti­nu­ier­lich abfällt, ver­lang­sa­men küh­le Nacht­tem­pe­ra­tu­ren den raschen Säu­re­ab­bau – eine der Ursa­chen für die Fri­sche und Fruch­tig­keit vie­ler Wei­ne aus die­sen Län­dern trotz hoher Alko­hol­ge­hal­te. Das gilt v. a. für die Wein- und Apfel­säu­re, die 90 Pro­zent der Frucht­säu­re aus­ma­chen. Bei gerin­gen ther­mi­schen Schwan­kun­gen (d. h. hohen Nacht­tem­pe­ra­tu­ren) wird dage­gen die Säu­re schnel­ler veratmet.