Saint-Julien

Orts-Appel­la­ti­on (ca. 900 ha) im Haut-Médoc, nur durch einen Bach von Pau­il­lac getrennt. Der Ort Saint-Julien besteht aus nicht viel mehr als einer Ansamm­lung von ein­fa­chen Land­ar­bei­ter­be­hau­sun­gen um ein knap­pes Dut­zend strah­len­der Châ­teaux. Die Wei­ne von Saint-Julien sind wür­zi­ger als die Wei­ne von Pau­il­lac. Ihr Tan­nin ist nicht so streng. In punc­to Fül­le ste­hen sie ihren Nach­barn jedoch nicht nach. Mer­lot und Caber­net Franc sind in ihnen stär­ker ver­tre­ten als bei den meis­ten Pauillac-Gewächsen. Die gro­ßen Wei­ne wach­sen auf mage­ren, von Roll­kies durch­setz­ten Böden auf einer Art Hoch­pla­teau mehr oder min­der weit vom Fluss ent­fernt. Ducru-Beaucaillou, Léville-Barton und Léoville-Las-Cases, alle drei Deu­xiè­me Cru Clas­sé, sind die Spitzen-Châteaux von Saint-Julien. Ins­be­son­de­re Léoville-Las-Cases erzeugt Wei­ne, die sei­nem Nach­barn Châ­teau Latour, einem Pre­mier Cru Clas­sé, kaum nach­ste­hen (Lagen­klas­si­fi­ka­ti­on Bor­deaux). Sehr gute Wei­ne kom­men auch von Léoville-Poyferré, Gruaud-Larose, Lagran­ge und Tal­bot, wäh­rend sich unter den nicht­klas­si­fi­zier­ten Gewäch­sen Clos Mar­quis (Zweit­wein von Léoville-Las-Cases) und Glo­ria hervortun.