Rioja

Bekann­tes­tes spa­ni­sches Wein­an­bau­ge­biet in Nord­spa­ni­en an den Fluss­ufern des Ebro mit einer Reb­flä­che von 55 000 ha. Rio­ja besteht aus drei Unter­zo­nen: Rio­ja Ala­vesa im Wes­ten (nörd­lich des Ebro-Flusses), Rio­ja Alta süd­lich des Flus­ses in den auf­stei­gen­den Hügeln und Rio­ja Baja öst­lich von Logro­ño, der wärms­ten und tro­ckens­ten Unter­zo­ne mit den schwers­ten Wei­nen (bis 15 Vol. %). Die seit 1991 mit dem obers­ten Qua­li­täts­rang Deno­mi­nación de Ori­gen Cali­fi­ca­da (DOCa) bedach­ten, tief­ro­ten, wür­zi­gen Rioja-Rotweine, die in ihren bes­ten Reserva- und Gran Reser­va-Qua­li­tä­ten meh­re­re Jahr­zehn­te alt wer­den und dabei eine uner­hör­te Fein­heit ent­wi­ckeln kön­nen, sind welt­weit berühmt. Tra­di­tio­nell wer­den sie in klei­nen Bar­ri­cas aus­ge­baut, mind. 12 Mona­te als Reservaund 36 Mona­te als Gran Reser­va. Aller­dings wird über die Hälf­te der Rot­wei­ne jung, als Joven oder Cri­anza, ver­kauft. Der typi­sche Rio­ja besteht zu 80 Pro­zent aus der Tem­pr­anil­lo-Trau­be, dazu kom­men klei­ne­re Antei­le Gar­nacha– und Cariñena-Trauben (ört­lich Mazue­la genannt), manch­mal auch Caber­net Sau­vi­gnon und Mer­lot. Nach dem Rioja-Boom in den 1960er Jah­ren ist nach Ansicht vie­ler Exper­ten die Qua­li­tät der Rioja-Weine lang­sam, aber kon­ti­nu­ier­lich gesun­ken. Die ein­set­zen­de Mas­sen­pro­duk­ti­on hat dazu geführt, dass vie­le mage­re Wei­ne und über­la­ger­te Reser­vas auf den Markt kamen. Erst Anfang der 1990er Jah­re gab es Anzei­chen für einen leich­ten qua­li­ta­ti­ven Auf­schwung. Spit­zen­er­zeu­ger sind heu­te Arta­di, Remi­rez de Ganu­za, Mar­qués de Mur­rie­ta, Martínez-Bujanda, Muga, Roda, Remel­lu­ri, La Rio­ja Alta, Viña Ton­do­nia, (Lopez de Here­dia), Con­ti­no Mar­qués de Ris­cal, Bode­gas Pala­ci­os. Wei­ße Rioja-Weine, frü­her nur als tra­di­tio­nel­le holz­fass­ge­la­ger­te Cri­anz­as und Reser­vas erhält­lich, kom­men immer häu­fi­ger als fri­sche, duf­ti­ge, jun­ge Wei­ne auf den Markt. Sie machen etwa 10 Pro­zent der Gesamt­pro­duk­ti­on des Gebiets aus und wer­den heu­te meist aus Maca­beo-Trau­ben gekel­tert, nur gele­gent­lich noch aus der tra­di­tio­nel­len Mal­va­sia-Rebe.