Pauillac

Fran­zö­si­sches Handels- und Hafen­städt­chen am lin­ken Ufer der Giron­de und Herz­stück des Haut-Médoc. Die gleich­na­mi­ge Appel­la­ti­on (AOC Pau­il­lac) ist eine der berühm­ten Orts-Appellationen des Bor­deaux-Gebiets, die den Ruf die­ser Gegend wesent­lich mit­be­grün­det haben. Die Appel­la­ti­on umfasst ca. 1100 ha Reb­flä­che. Hier sind die tief­grün­digs­ten Kies­bö­den zu fin­den, hier ste­hen mehr erst­ran­gi­ge Châ­teaux als in jeder ande­ren Appel­la­ti­on des Bor­deaux: Lafite-Rothschild, Mouton-Rothschild und Latour. Alle drei sind als Pre­mier Cru ein­ge­stuft (Lagen­klas­si­fi­ka­ti­on Bor­deaux). Ihre Wein­ber­ge befin­den sich in unmit­tel­ba­rer Nähe zum Strom und legen Beweis für den häu­fig zu hören­den Satz ab: »Gro­ßer Wein muss Was­ser sehen«. Die Wei­ne von Pau­il­lac sind die üppigs­ten und geschlif­fens­ten des gan­zen Haut-Medoc. Sie besit­zen die dich­tes­te Tann­in­struk­tur, ohne über­la­den zu wir­ken. Die Tan­ni­ne selbst sind, zumin­dest in guten Jah­ren, außer­or­dent­lich fein und weich. Pau­il­lacs rei­fen im All­ge­mei­nen lang­sa­mer als die meis­ten ande­ren Bordeaux-Weine, man­che erschei­nen in der Jugend etwas streng, im Alter aber brin­gen sie es zu einer abso­lu­ten Spit­zen­qua­li­tät und ele­gan­ten Sub­li­mi­tät, zu wun­der­ba­rer Kraft und außer­or­dent­li­chem Geschmacks­reich­tum. Außer­dem sind sie in der Regel die lang­le­bigs­ten Wei­ne von Bor­deaux, wenn nicht der Welt. Selbst in den hin­te­ren Berei­chen des fast 6,5 Kilo­me­ter brei­ten Reben­gür­tels, wo der Boden stär­ker mit Sand und Lehm durch­setzt ist, wach­sen noch vol­le, mus­ku­lö­se und zugleich fei­ne Wei­ne. Die Caber­net Sau­vi­gnon-Trau­be ist in den Wei­nen nor­ma­ler­wei­se zu 65 bis 75 Pro­zent ent­hal­ten. Fach­leu­te behaup­ten, dass sie in Pau­il­lac ihren maxi­ma­len Aus­druck errei­che. Gleich­wohl ist ihr Anteil in den letz­ten Jah­ren zuguns­ten der wei­che­ren Mer­lot spür­bar gesunken.