Paarl

Bedeu­ten­des Wein­an­bau­ge­biet (»Dis­trict«) in Süd­afri­ka, benannt nach der gleich­na­mi­gen Stadt etwa 50 Kilo­me­ter nörd­lich von Kap­stadt. Paarl steu­ert 20 Pro­zent der natio­na­len Wein­pro­duk­ti­on bei, dar­un­ter grö­ße­re Men­gen ein­fa­chen Tafel­weins, aber auch Premium-Qualitäten. Die ein­fa­chen Wei­ne wach­sen in den war­men Tei­len der Regi­on, die sich wie in einer Kes­sel­la­ge zwi­schen Groot Dra­ken­stein, Simons­berg und Paarl-Mountain befin­den. Tra­di­tio­nell fin­det sich in Paarl noch viel Chen­in Blanc, der aber zuneh­mend durch Caber­net Sau­vi­gnon, Mer­lot, Pino­ta­ge und Shiraz ersetzt wird. Dar­aus ent­ste­hen voll­mun­di­ge Wei­ne mit viel Kör­per, hohem Alko­hol­ge­halt, wei­chem Tan­nin und mil­der Säu­re, die teil­wei­se zu den Spit­zen­ge­wäch­sen des Lan­des gehö­ren. Die bes­ten Lagen befin­den sich dort, wo küh­le Luft­strö­mun­gen von der Table Bay ins Anbau­ge­biet ein­drin­gen kön­nen. Das ist v. a. zwi­schen dem Simons­berg und den Paarl Moun­tain der Fall. Dort ste­hen die Reben eini­ger der bes­ten Wein­gü­ter des Anbau­ge­biets (Vinie­ra, Fair­view, Glen Car­lou, Backsberg, R&R Fre­de­ricks­burg, Veen­wou­den, Plai­sir de Mer­le). Die größ­ten Wein­gü­ter Paarls sind Nedern­burg und KWV, die ehe­ma­li­ge Dach­ge­nos­sen­schaft aller süd­afri­ka­ni­schen Koope­ra­ti­ven, die im Auf­trag der Regie­rung auch hoheit­li­che Funk­tio­nen wahr­nahm und den gesam­ten Wein­markt des Lan­des regu­lier­te. Inzwi­schen ist die KWV pri­va­ti­siert und muss sich dem Wett­be­werb stel­len. Ihre Wei­ne kom­men aus nahe­zu allen Anbau­ge­bie­ten des Lan­des. Auch Wel­ling­ton und Fransch­hoek gehö­ren offi­zi­ell zu Paarl, obwohl sie meist als eigen­stän­di­ge Anbau­ge­bie­te behan­delt werden.