Médoc

Fran­zö­si­sches Wein­an­bau­ge­biet und Herz­stück des Bor­deaux-Gebiets. Das Médoc liegt auf der keil­för­mi­gen Halb­in­sel nörd­lich der Stadt Bor­deaux, zwi­schen dem Atlan­tik und der Mün­dung der Giron­de. Es befin­det sich auf einem Kies­strei­fen am lin­ken Fluss­ufer und umfasst sowohl die klei­ne­re AOC Haut-Médoc als auch die Gemeinde-Appel­la­tio­nen Mar­gaux, Saint-Julien, Pau­il­lac und Saint-Estèphe, Moulis-en-Médoc und Listrac-Médoc. Die Reb­flä­chen begin­nen nur weni­ge hun­dert Meter vom Ufer der Giron­de ent­fernt und zie­hen sich bis acht Kilo­me­ter tief ins Hin­ter­land. Das Gebiet ist von zahl­rei­chen klei­nen Bächen (Jal­les) durch­zo­gen, die im 17. Jahr­hun­dert ange­legt wur­den, um die damals neu­en Wein­ber­ge zu ent­wäs­sern. Sie die­nen der Sen­kung des Was­ser­spie­gels, denn trotz des Kies­ge­halts kann der Boden in zwei bis drei Meter Tie­fe, wohin die Wur­zeln auf ihrer Nähr­stoff­su­che vor­drin­gen, sehr schwer sein. Das Unter­land besteht haupt­säch­lich aus Schwemm­sand. Theo­re­tisch hat das gesam­te Médoc-Gebiet ein Anrecht auf eine über­ge­ord­ne­te Appel­la­ti­on Médoc (15 000 ha Reb­flä­che). Tat­säch­lich aber kom­men nur die Wei­ne im Nor­den der Halb­in­sel als AOC Médoc auf den Markt (außer­halb der Appel­la­ti­on Haut-Médoc). Die­se tie­fer gele­ge­nen Anbau­flä­chen umfas­sen etwa 5000 ha. Nach wie vor ist Caber­net Sau­vi­gnon die am stärks­ten ver­brei­te­te Sor­te (ca. 50 Pro­zent), gefolgt von Mer­lot (ca. 35 Pro­zent) und Caber­net Franc (10 Pro­zent), wäh­rend die ande­ren zuge­las­se­nen Sor­ten Petit Ver­dot, Cot bzw. Mal­bec und Car­menè­re immer sel­te­ner ange­baut wer­den (Lagen­klas­si­fi­ka­ti­on Bordeaux).