Bordeaux 2009: Nur die Ruhe

Nachdem die erste heiße Phase nun vorüber ist, lohnt es sich, einen etwas trockeneren Blick auf den Bordeaux 2009 zu werfen. Zunächst sollte man sich darüber im Klaren sein, dass die Einschätzungen zu der Qualität der meisten Weine eben das sind: Einschätzungen.

BordeauxLetz­te Woche habe ich ja bereits kurz auf einen Kom­men­tar von Joel Pay­ne ver­wie­sen, der in den all­ge­mei­nen Tenor zum “Jahr­hun­dert­jahr­gang” 2009 ein­stimm­te, nach dem Mot­to: kau­fen, was man noch so in die Fin­ger kriegt. Aber so ein­fach scheint sich die Lage ja dann doch nicht dar­zu­stel­len. Nach­dem die ers­te hei­ße Pha­se nun vor­über ist, lohnt es sich, einen etwas tro­cke­ne­ren Blick auf den Bor­deaux 2009 zu wer­fen. Zunächst soll­te man sich dar­über im Kla­ren sein, dass die Ein­schät­zun­gen zu der Qua­li­tät der meis­ten Wei­ne eben das sind: Ein­schät­zun­gen. Es ist zwar nicht ver­mes­sen zu behaup­ten, dass sich in die­sem Jahr vie­le sehr gute Wei­ne fin­den, aber des­we­gen soll­te man nicht ver­ges­sen, das die Ver­kos­ter­mei­nun­gen sub­jek­ti­ve Urtei­le sind, die sich nicht zwangs­läu­fi­ge mit Ihrem Geschmack decken müs­sen, bzw. auch nicht unbe­dingt in zwei Jah­ren noch so gel­ten müs­sen, egal wie gut der jewei­li­ge Exper­te auch sein mag. Einen sehr guten Über­blick über mög­li­che Stra­te­gien lie­fert in die­sem Zusam­men­hang der Wine­ter­mi­na­tor.

Was die Risi­ken die­ses Jahr­gangs so schmerz­haft macht, sind natür­lich die Prei­se. Wer ein­fach mal einen Blick auf unse­re Tabel­le wirft, bekommt einen ers­ten Ein­druck über das Aus­maß der Preis­stei­ge­run­gen. Da darf die bana­le Fra­ge schon erlaubt sein, wie sich da das Preis-Leistungs-Verhältnis aus­nimmt. Was 2009 so span­nend macht, aber eben auch so schwer ein­schätz­bar, wie auf cap­tain­cork tref­fend bemerkt, sind die kom­ple­xen Fak­to­ren, die neben der – wie auch immer zu bewer­ten­den – Qua­li­tät der Wei­ne eine Kauf­ent­schei­dung beein­flus­sen. Die viel­leicht über­ra­schen­de Erkennt­nis zu die­sem Zeit­punkt lau­tet dann wohl: Chi­na trinkt mit.