Die Ahr-Winzer hatten in 2013 wenig zu lachen. Erst verheerende Spätfröste, dann ein feuchter September. Doch am Ende stimmt das Ergebnis heiter, wie Anne Krebiehl MW feststellt. Sie hat die Großen Gewächse vom Spätburgunder (2013) und Frühburgunder (2014) probiert.

Während die Frühburgunder der Ahr zu einem wichtigen Alleinstellungsmerkmal und einer faszinierenden Facette der Pinot-Familie werden, hat der Spätburgunder längst seinen Platz in Deutschland gefunden, inzwischen auch über Deutschland hinaus. Und die Großen Gewächse (GG) 2013 sind dazu angetan, diese Stellung zu festigen.
Die Vielfalt der Stile von Adeneuer über Kreuzberg bis Stodden ist atemberaubend. Die Terroir-Unterschiede zwischen Sonnenberg, Kräuterberg, Herrenberg oder Pfarrwingert sind an ihren Weinen deutlich ablesbar.
Extreme Anstrengungen nötig

Trotz aller Unterschiede im Einzelnen – selten hatten die GG von der Ahr ein so hohes Niveau. Und das, obwohl 2013 ein extrem schwieriges Jahr war. Ein kühler Auftakt mit viel Regen und Spätfrösten, was die Vegetation verzögerte. Warme Tage dagegen erst im Juli, August und bis Anfang September. Der Vegetationsrückstand konnte in dieser Zeit voll aufgeholt werden.
Dann ein wechselhafter Herbst mit viel Wärme, aber auch mit viel Feuchtigkeit, was vielerorts zur Fäulnisbildung führte. Gute Weine konnte unter diesen Bedingungen nur einbringen, wer seine Trauben skrupulös verlas, teilweise mit der Schere.
Erfreuliches Endergebnis
Durchschnittlich lag der Mengenverlust an der Ahr bei 25 Prozent. Was dann im Körbchen lag, war allerdings von guter bis sehr guter Qualität, in der Spitze sogar großartig. Was besonders erfreulich ist: Das Vertrauen in die eigenen Weinberge, die eigenen Reben ist bei der zweiten Generation von Winzern, die heute am Ruder ist, so hoch, dass die Krücke Eiche keine dominierende Rolle mehr spielt. Natürlich werden die meisten GG in kleinen Holzfässern ausgebaut, aber viel vorsichtiger als früher und ohne die Neuholz-Exzesse von einst.
Die Weine
GG Frühburgunder 2014
GG Spätburgunder 2013
Kommentar hinzufügen